Die EuroTier ist die größte und wichtigste Messe für Veredlungsbetriebe. Nicht selten arbeiten die Unternehmen gezielt darauf hin, ihre neuesten Innovationen punktgenau in Hannover präsentieren zu können. Das ist auch in diesem Jahr wieder so, wenn die EuroTier 2014 vom 11. bis 14. November ihre Tore öffnet. Die Messebesucher können sich also auf innovative Produkte, technische Details oder neue Dienstleistungen freuen. Machen Sie sich am besten einen genauen Fahrplan, mit welchen Themen Sie sich befassen und welche Firmen Sie auf der Messe besuchen möchten. Die EuroTier ist aber nicht nur eine Technik-Show, sondern mittlerweile auch eine große Info-Börse. In Hannover treffen Sie Kollegen, Experten und Berater, mit denen Sie sich austauschen können. Räumen Sie deshalb bei der Planung des Messetages genügend Zeit für Gespräche ein. Zugegeben: Der Markt ist derzeit schwierig und die Produktionsauflagen werden weiter steigen. Das neue Baugesetz, Auflagen zum Arzneimitteleinsatz sowie die bereits im Vorfeld diskutierten Auswirkungen der angekündigten Düngeverordnung deuten darauf hin. Doch wer sich als Betrieb weiterentwickeln will, muss sich mit diesen Themen auseinandersetzen und intelligente Lösungen entwickeln. Die EuroTier 2014 bietet auch hierfür Details, die weiterhelfen können. Neben dem Tierwohl ist die Tiergesundheit zentrales Thema auf der Messe. Die Diskussionen um resistente Keime reißen nicht ab und oft genug steht die Nutztierhaltung am Pranger. Der Druck wächst, die Antibiotika-Einsätze in der Schweinehaltung zu verringern. Nun ist die staatliche Antibiotika-Datenbank angelaufen. Erfahrungen mit der Dokumentation der Antibiotika-Verbräuche und zu Auswert-Möglichkeiten liegen bereits bei QS vor. Auch ein neuer Leitfaden zur oralen Medikation könnte Anpassungen im Betrieb erfordern. Hierzu diese Tipps: Die Mast hat eine Phase des betrieblichen Wachstums hinter sich. Dies hat geholfen, die Stückkosten weiter zu senken. Doch unter den neuen Rahmenbedingungen ist dieser Weg erschwert. Darauf deuten die Rückgänge bei den aktuell eingereichten Bauvorhaben hin. Deshalb heißt das Motto vieler Mäster: „Wachsen über bessere Leistungen“. Besonders in Betrieben, die große Wachstumsschritte gegangen sind, gibt es noch viele Reserven. Vor allem geht es um hohe Tageszunahmen sowie gleichmäßiges Wachsen, damit mehr Umtriebe möglich sind. Aber auch die Futterverwertung rückt in den Fokus. In der Mast geht es insbesondere um diese Punkte: Die Weiterentwicklung moderner und tiergerechter Ställe ist eine Herausforderung, der sich die Branche stellen muss. Auch die Initiative Tierwohl zielt darauf ab. Die Aussteller zeigen Möglichkeiten auf, wie über die Klimatisierung sowie über das Haltungs-, Fütterungs- und Gesundheitsmanagement ein Mehr an Tierwohl erreicht wird. Diese Aktivitäten sind auch unter dem Gesichtspunkt eines eventuell verordneten Kupierverzichts zu sehen. Die Haltung kann dazu beitragen, das Problem Kannibalismus einzudämmen oder in den Griff zu bekommen. In puncto Stallbau präsentiert die EuroTier unter anderem folgende Schwerpunkte: In den letzten Jahren haben sich die Ferkelzahlen enorm verbessert. Große Würfe erfordern ein ganz anderes Management. Darauf müssen sich die Betriebe einstellen. Auf der EuroTier bekommen die Besucher jede Menge Anregungen: Ferkelerzeuger und Mäster bewegen sich derzeit in einem schwierigen Marktumfeld. Zudem machen den Produzenten die immer strengeren Auflagen zu schaffen. Doch wer am Ball bleiben will, sucht nach neuen Ideen und Lösungen. Auf der EuroTier findet der Besucher nicht nur innovative Produkte, sondern er trifft sich dort mit Kollegen und Fachleuten zum Meinungsaustausch. Wer es einrichten kann, fährt dort hin. Auf ein Wiedersehen in Hannover! Kollegen und Experten treffen Tiergesundheit im Fokus Futtereffizienz verbessern Ställe für mehr Tierwohl Saugferkel optimal betreuen Zum Schluss Erkundigen Sie sich bei Ihrer Beratungsorganisation über den Therapie-Index, Benchmarking und die Konsequenzen für Betriebe mit überdurchschnittlichem Antibiotika-Einsatz. Während die Mast in der Regel stabil ist und nur Einzeltiere behandelt werden müssen, ist dies bei jüngeren Tieren mitunter anders. Insbesondere die Ferkelaufzuchtställe müssen besser werden. Anregungen erhalten Sie im Rahmen des Specials „Innovative Ferkelaufzucht“ in Halle 9. Nehmen Sie speziell die orale Medikation unter die Lupe. Erkundigen Sie sich nach Verfahren und Techniken, die optimale Sicherheiten bieten. Sprechen Sie mit den Tierärzten der Pharmafirmen über Impfstrategien, Diagnostik und wie man die Tiere noch besser vor Krankheiten schützen kann. Dies ist ein komplexes Thema; oft sind die Fragen rund um Impferfolge und stabile Immunität nicht pauschal zu beantworten, und die Diskussionen müssen zu einem späteren Termin zusammen mit dem Hoftierarzt vertieft werden. Auch Futterzusätze, welche die Darmgesundheit stabilisieren sollen, sind gefragt. Ebenfalls soll die allgemeine Abwehrkraft über Futterzulagen gestärkt werden. Fragen Sie nach den Kosten solcher Produkte. Futtereffizienz fängt bei der Futter-lagerung und -zubereitung an. Stallbaufirmen präsentieren Neuheiten auch zum Thema Futterhygiene. Sprechen Sie mit den Firmenvertretern über technische Möglichkeiten, Futtervergeudung auf ein Minimum zu reduzieren. Auf der EuroTier werden die Futterfirmen neue Konzepte und Produkte präsentieren, die eine verbesserte Fut-tereffizienz versprechen. Lassen Sie sich die Wirkungsmechanismen erklären und fragen sie nach den zusätzlichen Kosten. Neue Zahlen zu den Nährstoff-Ausscheidungen über die Gülle werden diskutiert. Erkundigen Sie sich nach Wegen, wie über die Fütterung der P- und N-Ausstoß verringert werden kann. Schnellere Umtriebe und bessere Futterverwertungen in der Mast sind auch eine Frage der Zucht. Vergleichen Sie die Piétrain-Herkünfte der Zuchtunternehmen. Fragen Sie nach Alternativ-Ebern? Sprechen Sie mit Ihrer Besamungsstation über einen gezielten Ebereinsatz. Beschäftigungsmaterialien werden in einer nie dagewesenen Vielfalt präsentiert. Von einfach und robust bis ausgeklügelt finden Sie alles. Welches Tool am besten zu Ihrem Betrieb und Ihren Buchten passt, müssen Sie selbst herausfinden. Auch sollten Sie hinterfragen, ob die Beschäftigungsmaterialien seitens des Programmes bzw. von den Kontrollbehörden sicher anerkannt werden. Die Bewegungsfreiheit macht auch in der Abferkelbucht keinen Halt. Sogenannte Bewegungsbuchten wurden bereits zur EuroTier 2012 präsentiert. Die Konzepte sind jetzt weiterentwickelt worden. Stallklima-Lösungen mit Feinabstufungen bei Zu- und Abluft sowie Lufttauscher sind im Kommen. Das Ziel ist, Heizkosten zu sparen und Tag-Nacht-Temperaturschwankungen auszugleichen und dennoch konstante Luftmengen zum Tier zu befördern. Fragen Sie auch nach Möglichkeiten, schnell und einfach einen Überblick über alle Dateneinstellungen im Soll- und Ist-Bereich zu bekommen. Der Kontroll- und Dokumentationsaufwand nimmt weiter zu. Lassen Sie sich neue Software-Produkte vorführen, die diese Arbeit erleichtern sollen. Um zurückgebliebenen oder schwachen Ferkeln zu helfen, sind zahlreiche Konzepte rund um technische Ammen und Milchaustauschern gestrickt worden. Erkundigen Sie sich bei den Anbietern, und fragen Sie nach Erfahrungen aus der Praxis. Oft müssen die Hebel schon früher angesetzt werden. Entscheidend sind die Biestmilchversorgung sowie die Milchleistungen der Sau. Dies ist auch eine Frage der Fütterung. Deshalb informieren Sie sich auch über neue Futter-linien und neue Konzepte zur Sauenfütterung. Auf der EuroTier werden züchterische Weiterentwicklungen bei den Sauenlinien präsentiert. Lassen Sie sich erklären, was die Züchter bezüglich Ferkelvitalität und einheitliche Geburtsgewichte unternehmen. Die Branche wurde in den letzten Monaten mit dem Thema „Nottöten von Ferkeln“ konfrontiert. Erkundigen Sie sich bei den Beratern und Kollegen, wie sie mit dem Thema umgehen. Ideen sammeln, Experten treffen und mitreden: Die EuroTier 2014 ist ein Muss für jeden Schweineprofi.