Große Ferkelhändler vermarkten überregional

Der deutsche Ferkelmarkt hat mit jährlich mehr als 50 Mio. gehandelten Tieren große Bedeutung. Bei Ferkelpreisen von 65 € erreicht das Handelsvolumen rund 3,4 Mrd. €. Inklusive der mehrfach vermarkteten Ferkel geht es um mehr als 5 Mrd. € Umsatz. Rund 40 Mio. Ferkel stammen aus heimischer Erzeugung. Etwa 11 Mio. Ferkel werden importiert, im Wesentlichen aus Holland und Dänemark. Hier sind leichte Zuwächse zu erwarten. Der Ferkelhandel zeigt eine enorme Bandbreite. Vom Konzern mit mehreren Millionen gehandelten Ferkeln bis hin zum kleinen Viehkaufmann ist alles vertreten. Doch auch im Ferkelhandel geben die Großen den Ton an. Motor ist die Nachfrage nach größeren Ferkelpartien. Etliche Mäster wollen mehrere Abteile oder ganze Ställe im Rein-Raus-Verfahren belegen. Im Folgenden stellen wir die zehn größten Ferkelvermarkter mit mehr als 1 Mio. gehandelten Ferkeln vor. Sie sind nach ihrem Marktvolumen rangiert: 1 Westfleisch: Der größte deutsche Ferkelvermarkter ist die Westfleisch. 2013 setzte das Unternehmen fast 2,3 Mio. Ferkel um. Das ist ein Plus von 10 % gegenüber 2012. Für das laufende Jahr erwartet Westfleisch eine Steigerung auf etwa 2,5 Mio. gehandelte Ferkel. Etwa 1,2 Mio. Ferkel stammen aus 267 vertraglich gebundenen Betrieben. Rund 70 % ihrer Ferkel bezieht Westfleisch aus Deutschland. Dahinter stehen überwiegend westfälische Betriebe aber auch ostdeutsche Großanlagen. Rund 20 % der Ferkel stammen aus den Niederlanden. Die Lieferpartien umfassen im Schnitt etwa 600 Ferkel. Westfleisch ist Export-orientiert. Von den rund 50 000 pro Woche gehandelten Ferkeln gehen 7 000 bis 12 000 Tiere nach Osteuropa, insbesondere nach Ungarn, Bulgarien und Kroatien. 2 RVG Werne: Platz zwei besetzt die Raiffeisen Genossenschaft in Werne. Sie hat im Konzernverbund mit ihrem niederländischen Vermarktungspartner mehr als 2 Mio. Ferkel umgesetz. Auch hier liegt die Gruppengröße bei rund 600 Ferkeln. Diese stammen überwiegend aus den Niederlanden, den neuen Bundesländern und Nordwestdeutschland. Rund 50 % der RVG-Lieferanten arbeiten inzwischen mit dänischer Sauengenetik und Piétrain-Ebern. Beim Absatz ist das Unternehmen auch überregional tätig. So setzt die RVG rund 3 000 Ferkel pro Woche im süddeutschen Markt ab. 3 Vion: Auf Platz 3 landet Vion, einst Marktführer im deutschen Ferkelgeschäft. Heute hat der Konzern die Umsätze auf rund 2 Mio. Ferkel deutlich gedrosselt. Das klassische Handelsgeschäft in den Ferkelüberschussgebieten, z. B. des Emslandes, ist stark rückläufig. Das Unternehmen konzentriert sich auf den Direktbezug und die Vermittlung in Partnerschaften. Vion nutzt hier Kontakte zu Ferkelerzeugern in Holland. 4 Viehhandel Venneker: Die Viehhandlung Venneker vermarktete im Jahr 2013 rund 1,8 Mio. Ferkel. Dänische Ferkel mit Duroc-Vater machen bis zu 50 % des Umsatzes aus. Die Duroc-Tiere verkauft der Händler zu 80 % in Niedersachsen und zu 20 % in...