Welche Rolle spielt künftig das Geburtsland bei der Ferkelvermarktung? Können deutsche Sauenhalter von „4xD“ profitieren?
Heinrich Niggemeyer, SUS
Viermal D ist das geflügelte Wort in der deutschen Schweineproduktion. In erster Linie liegt das an China. Denn das Reich der Mitte hat seine Schweinefleisch-Einfuhren im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dabei hat China insbesondere Gefallen an Fleisch mit einer rein deutschen Vergangenheit gefunden.
Die Bezeichnung 4xD heißt, dass die Schweine in Deutschland geboren, aufgewachsen, geschlachtet und verarbeitet worden sind. Schlachthöfe mit einer Exportlizenz müssen „chargenrein“ zerlegen und entsprechend kennzeichnen. Dies erklärt den „Run“ auf Schweine, die in Deutschland geboren wurden.
Doch es gibt noch andere Gründe, warum hiesige Ferkel derzeit gefragt sind. Zu nennen wären da die letzten Maskenänderung und Systemwechsel bei der Klassifizierung. Von heute auf morgen gerieten flacher bemuskelte Schweine ins Hintertreffen. In der Folge merkten dänische Ferkelexporteure, dass Duroc-Kreuzungen nicht mehr so leicht an den Mann zu bringen waren. Dies erklärt den Abstand zwischen der norddeutschen und dänischen Notierung. Dieser pendelt sich derzeit auf rund 3 € zugunsten der deutschen Ferkel ein.
Auch der Trend hin zu regional produzierten Lebensmitteln spielt eine Rolle. Entscheidend wird sein, ob der deutsche Lebensmittelhandel 4xD will und bereit ist, dafür mehr zu bezahlen. Über die Aussichten, nachhaltig bessere Preise für deutsche Ferkel zu erzielen, sprachen wir mit vier Marktexperten.