Das Verfüttern von Maissilage an tragende Sauen ist wieder im Gespräch. Denn die Aufnahme der Silage soll sich positiv auf die Ruhe in der Gruppe auswirken. Zudem gibt es heute Möglichkeiten, die Vorlage zu automatisieren.
Das LVFZ Schwarzenau hat den Effekt der Beifütterung von täglich 2 kg Maissilage (Frischmasse) pro Tier ab dem 28. Trächtigkeitstag bis eine Woche vor dem Abferkeltermin getestet. Jeweils eine komplette Sauengruppe wurde entweder mit oder ohne Maiszulage gefüttert. Die Tiere der dritten Gruppe wurden im Verlauf des Versuchs in den einzelnen Produktionszyklen abwechselnd mit und ohne Maissilage versorgt (Wechselgruppe).
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Der Verbrauch an Tragefutter lag in der Kontrollgruppe mit knapp 3,1 kg pro Tier und Tag um etwa 0,1 kg höher als in den anderen Versuchsgruppen. Die Unterschiede waren absicherbar.
- Während der Zeit im Wartestall nahmen die Tiere im Mittel 50 kg zu. Beim Einstallen in den Abferkelstall waren die Versuchstiere 10 bis 11 kg schwerer als die Sauen ohne Silagefütterung (318 bzw. 317 kg vs. 307 kg).
- Auf die Geburtsdauer und den Einsatz von Hilfsmaßnahmen hatte die Fütterung während der Tragezeit keinen Einfluss. Der Tierarzneimitteleinsatz war in der Maissilage- und Kontrollgruppe etwas reduziert.
- In der Maissilagegruppe wurden etwas mehr Ferkel lebend geboren. Bei der Wechselgruppe wurden etwa 0,5 Ferkel weniger abgesetzt als bei den anderen beiden Gruppen.
- Die Sauen der Maisvariante nah-men während der Säugephase etwas weniger Futter auf. Insbesondere ab der zweiten Säugewoche waren die Unterschiede deutlich.
- Der Gewichtsverlust während der Säugephase war in der Maissilage- und Wechselgruppe höher als bei den Kontrollsauen (26 bzw. 24 kg vs. 17 kg, siehe Übersicht).
- Im Versuch wurde beobachtet, dass bei Silagefütterung die Spaltenböden durch den veränderten Kot relativ schnell verstopften. Auch bildeten sich auf der Gülle Schwimmschichten.
Fazit: Aus Sicht der Fütterung bzw. des Tierwohles scheint die Vorlage von Maissilage an tragende Sauen Vorteile zu bieten. Allerdings nahmen die Tiere der Silagegruppe während der Säugezeit weniger Futter auf und verloren mehr Gewicht. Zudem kann es bei der Silagefütterung aufgrund des veränderten Kots zu verstopften Spalten und Gülle-Schwimmschichten kommen.