Vitalere Schweine durch Silomais

Betriebe mit CCM-Fütterung setzen zunehmend auch Silomais ein. Doch die Lagerung und Verarbeitung der Silage sollte durchdacht sein.

Josef Bunge, Landwirtschaftskammer NRW

Eine ausreichende Versorgung mit hochwertiger Rohfaser ist in der Schweinefütterung von immenser Bedeutung. Experten empfehlen deshalb in der Mast Mindestwerte von 4%, gerechnet auf 88 % in der Trockensubstanz (TS). Bei Rationen für tragende Sauen ist mit vorgegebenen 7 % sogar ein gesetzlicher Minimumwert ausgeflaggt.

Um diesen Vorgaben gerecht zu werden, sind Eigenmischer auf den Zukauf von Rohfaserträgern wie Melasseschnitzel, Weizenkleie oder Sojaschalen angewiesen. Diese Futtermittel sind allerdings verhältnismäßig teuer und können aufgrund ihres Ursprungs in der Lebensmittelindustrie Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Lieferchargen aufweisen.

In Regionen mit einem traditionell starken Maisanbau haben viele Selbstmischer die Maissilage als Rohfaserquelle für sich entdeckt. Bei ihnen ist das Corn-Cob-Mix (CCM) als Energielieferant fester Bestandteil der Rationen. Der Schritt zur Silomais-Verfütterung über die Flüssigfütterungsanlage ist da nicht weit.

Ernte gut vorbereiten

Zumal die Unterschiede im Anbau von Silo- bzw. Körnermais nur marginal sind. Das beginnt bei der Sortenwahl, wo die meisten Betriebe für beide Nutzungen dieselbe Sorte wählen. Tendenziell eher geeignet für den Anbau von Silomais als Schweinefutter sind Sorten, die ein geringes Fusariumrisiko aufweisen und ein gutes Stay-Green-Verhalten zeigen.

Denn maßgeblich für die spätere Einlagerung und Verwertung ist es, dass zwar der Kolben, aber nicht die Gesamtpflanze weit abgereift ist. So lässt sich trockene Silage nur schlecht im Silo verdichten, wodurch das Fäulnis-Risiko steigt. Außerdem sinkt mit zunehmender Verholzung die Verdaulichkeit und damit der Futterwert des Maises.

Um den Zeitraum der Ernte nicht in die Länge zu ziehen, hat es sich als gangbarer Weg erwiesen, bewusst Randbereiche mit Schattenwurf oder nassere Stellen in den Körnermais-Flächen als Silomais abzuernten. Dabei ist eine Schnitthöhe von mindestens 25 cm empfehlenswert. Mit steigender Häckselhöhe nimmt die Energiekonzentration im Erntegut spürbar zu und der schlecht verdauliche verholzte Teil der Maispflanze verbleibt direkt auf dem Feld.

Da ein Großteil des Schmutzes am unteren Ende der Pflanze klebt, drückt dies auch den...