Die von Berlin geplante Verschärfung des Düngerechts stößt auf heftige Kritik. Fachleute bemängeln vor allem die Einschnitte für Gebiete mit erhöhter Nitratbelastung bzw. roten Grundwasserkörpern. Hierzu die Landwirtschaftskammer Niedersachsen:
- Die pauschale Kappung der Düngung von 20% unter dem pflanzlichen Bedarf bringt laut LWK-Experten keine nennenswerte Minderung der auswaschungsgefährdeten Nitratmengen.
- Eine Mangelversorgung der Pflanzen ist nicht vertretbar. Es drohen herbe Qualitäts- und Ertragseinbußen.
- Verbote der Herbstdüngung schwächen die Zwischenfrüchte, den Erosionsschutz und den Humusaufbau.
- Schlagbezogene Grenzen von 170 kg N/ha aus Wirtschaftsdünger behindern die Kreislaufwirtschaft. Tierhalter müssen u.U. verstärkt Gülle durch Mineraldünger ersetzen.
Trotz der guten Argumente ist fraglich, ob die Fachleute Gehör finden. Denn Brüssel reichen die Verschärfungen nicht. Die EU fordert weitere Einschnitte bei den Sperrzeiten, bei der Düngung auf geneigten Böden und eine schnellere Umsetzung.