Sauenplaner ohne Stift und Zettel

Peter Fuglsang hält 9000 Sauen und beschäftigt 56 Mitarbeiter. Ein interaktiver Sauenplaner mit QR-Code-System erleichtert die Stalldokumentation.

Michael Werning, SUS

Organisation ist auf dem Betrieb von Peter Fuglsang alles. Denn der Däne führt seit fünfzehn Jahren mit dem Gut Thiemendorf in Thüringen einen der größten Sauenbetriebe Deutschlands. „Wir halten auf unserem Stammbetrieb gut 9000 Sauen. Die 48000 Ferkelplätze und die Jungsauenaufzucht befinden sich im 20 km entfernten Schöngleina“, erläutert Fuglsang. Obwohl sein Fokus auf den Sauen liegt, sind über die Jahre 8000 Mastplätze dazugekommen.

Gemäß dieser Bestandsgröße ist auch die Anzahl seiner Mitarbeiter imposant. So arbeiten allein in der Sauenanlage 43 Voll- und Teilzeitkräfte. Dazu kommen 10 bzw. 3 Angestellte in der Aufzucht und der Mast.

Absprachen über WhatsApp

Um den Tierbestand und das Personal zu managen, setzt Peter Fuglsang auf klare Strukturen. Jedem Produktionsbereich steht eine Führungskraft vor, mit der er im ständigen Austausch steht. Vieles läuft im persönlichen Gespräch oder telefonisch ab. Zudem gibt es verschiedene WhatsApp-Gruppen. „In der Gruppe Tiergesundheit ist neben den Bereichsleitern und mir auch unser Tierarzt. Hier werden beispielsweise die Absprachen für dessen tägliche Besuche getroffen“, erzählt der Betriebsleiter.

Ein weiteres wichtiges Element ist der Sauenplaner. Bis vor rund einem Jahr wurde die Stalldokumentation in Fuglsangs Betrieb so gehandhabt, wie bei tausenden Berufskollegen. Die Daten zu Geburten oder Belegungen wurden erst auf der Sauenkarte oder auf einer Liste vermerkt und später gebündelt in den Sauenplaner eingepflegt.

Doch dabei traten immer wieder Übertragungsfehler auf. „Bei fünfstelligen Sauennummern können sich schnell Zahlendreher einschleichen oder die Nummer wird unleserlich aufgeschrieben“, schildert Fuglsang das damalige Problem. Für seine Mitarbeiterin im Büro, die für die Eingaben in den Sauenplaner verantwortlich ist, aber auch für die Tierbetreuer, bedeuteten die fehlerhaften Aufzeichnungen immer sehr viel Mehrarbeit.

Denn in einer kleinen Sauengruppe nach einzelnen Tieren oder falsch übertragenen Nummern zu suchen, mag noch zu bewältigen sein. Fuglsangs Gruppen aber umfassen trotz des kurzen Halbe-Woche-Rhythmus jeweils knapp 200 Tiere. „Bei so einer Gruppenstärke nach fünf Sauen zu suchen, kann schnell eine Stunde dauern“, so der Betriebsleiter.

QR-Code für jede Sau

Vor knapp anderthalb Jahren wurde er auf den Sauenplaner des Softwareanbieters Cloudfarms aufmerksam. Fuglsang ist Mitglied in einem Arbeitskreis mit anderen dänischen Ferkelerzeugern. Darunter sind mehrere Eigenremontierer, die schon seit längerem mit der Anwendung arbeiten, da sie neben den Dokumentationsstrukturen für einen herkömmlichen Sauenbetrieb einige speziell auf die Zucht abgestimmte Werkzeuge bietet.

Fuglsang betreibt keine Eigenremontierung, sondern bezieht seine Danzucht-Jungsauen in verschiedenen Altersstufen direkt aus Dänemark. Bei ihm stand daher die Datenerfassung mittels QR-Code im Mittelpunkt. Auf...