Doppelt nadellos impfen

Josef und Tim Große Vestert impfen ihre Ferkel intradermal. Das Besondere: Mit einer Impfpistole setzen sie gleichzeitig zwei verschiedene Impfungen.

Michael Werning, SUS

Wenn Josef Große Vestert aus Heek Ferkel impft, sieht das auf den ersten Blick rabiat aus. Der Landwirt steht mit einer nadellosen Impfpistole in jeder Hand vor der Bucht, während ihm die Tiere zum Impfen vorgehalten werden. Der Eindruck täuscht aber. „Die intradermale Injektion ist deutlich tierschonender als die Nadelinjektion“, betont Große Vestert.

Ein Gerät für zwei Impfungen

Zusammen mit seinem Sohn Tim bewirtschaftet der Westfale einen Sauenbetrieb im teilgeschlossenen System. Die Tiere, die nicht selbst gemästet werden können, gehen an einen Abnehmer in der Nähe. „In unserer Intensivregion sind Impfungen für eine stabile Tiergesundheit sehr wichtig. Aktuell impfen wir gegen M.hyo, PCV2 und PRRS“, erklärt der Landwirt.

Im 3-Wochen-Rhythmus sind die Tiere bei der Dreifach-Impfung circa 21 Tage alt. In gesundheitlichen Stresssituationen ziehen die Sauenhalter die PRRS-Impfung eine Woche vor, um die Tiere zu entlasten. Aus derselben Motivation heraus zeigten sie sofort Interesse, als ihnen ihr Tierarzt die intradermale Impfung nahelegte. Dabei wird der Impfstoff mit 46 bar Druck in das Hautgewebe injiziert, wo er sich verteilt und eine Immunantwort auslöst.

„Die Zuverlässigkeit des Verfahrens ist erwiesen. Und dass eine nadellose Injektion weniger Schmerzen bzw. Stress für das Tier bedeutet, ist auch klar“, so Tim Große Vestert. Zudem ist bei diesem Verfahren das Risiko der Keimverschleppung und der Bildung von Impfabszessen geringer.

Die Technik wird von mehreren Herstellern angeboten. Große Vesterts entschieden sich im Herbst 2018 für die Idal 3G-Vakzinatoren von MSD Tiergesundheit. Seitdem zählen sie auch zu den ersten Sauenhaltern, die den Doppelinjektor 3G Twin einsetzen.

Das Gerät ist mit zwei nebeneinander angeordneten Kolben bzw. Impfstempeln ausgerüstet...