Zäune gegen ASP

Die Einfriedung des Betriebes ist ein elementarer Teil der ASP-Abwehr. Um den Bestand zu schützen reichen oft einfache Lösungen.

Prof. Dr. Wilfried Hopp, Veterinäramt Soest

Die drohende Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) muss allein deshalb schon für alle Schweinehalter ein Weckruf sein, die eigene Biosicherheit auf den Prüfstand zu stellen! Treten Lücken auf, riskiert der Landwirt im Falle eines Falles seinen Entschädigungsanspruch.

Hinzukommen marktpolitische Aspekte. Die Wertschöpfung in der deutschen Schweinehaltung ist mittlerweile eng mit dem Fleischexport verknüpft. Im Falle eines ASP-Ausbruches muss alles dafür getan werden, möglichst viele Auslandsmärkte offen zu halten. Dabei wird es entscheidend sein, ob wir den Abnehmern durch hohe Hygienestandards und ein Konzept zur Sicherung unserer Hausschweinebestände klar machen können, dass wir die Lage im Griff haben.

Wildschweine fernhalten

Insbesondere die Abschirmung unserer Schweineherden spielt angesichts der aktuellen Gefahrenlage eine besondere Rolle. Denn wenn die hochinfektiöse ASP Deutschland erreicht, wird sie voraussichtlich erst bei den Wildschweinen zuschlagen.

Deren Population ist in den letzten Jahren spürbar gewachsen und die Tiere bevölkern weite Teile der Republik. Die Jägerschaft hat darauf reagiert und bestandsreduzierende Maßnahmen ergriffen. Erfahrungen in osteuropäischen Ländern zeigen aber, dass trotz Dezimierung die ASP-Bekämpfung in der Wildschweinpopulation schwierig und nicht von schnellen Erfolgen gekennzeichnet ist.

Die größte Übertragungsgefahr geht dabei nicht vom direkten Kontakt zwischen einem infizierten Wildschwein und einem Hausschwein aus. Dies ist durch die dominierende Haltungsform in geschlossenen Ställen unwahrscheinlich. Vielmehr muss man die Erkenntnisse aus den letzten Geflügelpestzügen heranziehen. Dabei schlugen höchstwahrscheinlich virushaltige Ausscheidungen infizierter Wildvögel in Stallnähe die...