Mühlenbäumer, Dülmen

Gesunde Ferkel durch separate Aufzucht – Der Ferkelerzeuger Helmut Mühlenbäumer hat seine Ferkelaufzucht mit 1.200 Plätzen in zwei Schritten auf einen neuen Standort verlagert. Durch die Aufzucht abseits der Sauen hat sich die Tiergesundheit deutlich stabilisiert. Herzstück des neuen Stalls ist die Flüssigfütterung, mit der er auch kleine Futtermengen für jeden Trog separat anmischen kann. Die Wasserversorgung und das Klimamanagement sind so geführt, dass die Ferkel von Beginn an optimal durchstarten können. Das bringt dem Landwirt gleichmäßige, gesunde Ferkelpartien, die auch in schwierigen Marktphasen gefragt sind. (Fotos: Weiser)

von Schnippe, Fred

HELMUT MÜHLENBÄUMER - Der Betrieb von Helmut Mühlenbäumer steht in Dülmen. Sein Flatdeck hat er 500m entfernt von der heimischen Hofstelle gebaut. 2005 erfolgte der erste Bauabschnitt für 600 Ferkel. Der zweite Abschnitt für weitere 600 Tiere fünf Jahre später war damals schon geplant.

DER ANBAU - Der neue Stall wurde einfach an den alten drangebaut. Alle Anschlüsse dafür waren von Anfang an verlegt. So sparte sich der Landwirt die Kosten für ein erneutes Verlegen.

EINS VON 8 ABTEILEN - In jedem der acht Abteile befinden sich sechs Buchten. In diesen sortiert der Landwirt seine Ferkel nach der Größe, um den Ansprüchen der kleinen und größeren Tiere individuell gerecht werden zu können.

DIE BUCHT - In jeder Bucht befinden sich vier Tränkenippel in unterschiedlichen Höhen. So können die Ferkel in jeder Wachstumsphase ungehindert Wasser aufnehmen. Dadurch fressen sie auch besser. Das ist gerade für die kleinen Ferkel entscheidend.

3 VERSCHIEDENE AUFZUCHTFUTTER - Der Landwirt setzt beim Futter komplett auf drei Fertigfutter. Die Förster-Fütterung dosiert immer dann eine neue Portion, wenn die im Trog angebrachte Photozelle nicht mehr bedeckt ist. So ist auch mit einem Flüssigfütterungssystem eine ad-libitum-Fütterung möglich.

DOSIERUNG IN DEN ANMISCHBEHÄLTER - Im Anmischbehälter wird nicht nach Gewicht, sondern nach Zeit dosiert. Das Futter läuft zusammen mit Wasser über eine gewisse Zeit. Anschließend wird es gemischt und an das jeweilige Ventil geschickt.

CHLORDIOXIDZUFUHR - Zur besseren Hygiene befindet sich sowohl im Tränk- als auch im Futterwasser ein Zusatz von Chlordioxid. Das desinfiziert die Leitungen und beugt Keimansammlungen vor.

ANSAUGUNG DER ZULUFT - Die Luft wird über ein Gitter von außen durch den Zentralgang angesaugt und gelangt über einen Wärmetauscher ind ie Abteildecke. Dadurch benötigt sie wenig Technik und ist unanfälliger für Defekte. Außerdem spart der Landwirt Energiekosten.

DER WÄRMETAUSCHER - Der Kondensschmier, der sich in den Zwischenwänden des Wärmetauschers bildet, ist ein guter Nährboden für Keime. Diese gelangen über die Luft zu den Tieren. Deshalb wäscht der Landwirt diesen Schmier nach jedem Durchgang ab. Aufgrund einer Gewebefolie bleibt er nicht an den Wänden haften und man benötigt statt aggressiver Reinigungsmittel nur Wasser zur Säuberung.

DER LÜFTUNGSCOMPUTER - An dem Computer vor dem Abteil kann der Landwirt nicht nur die Temperatur einstellen, sondern anhand der Tage, die die Lüftung in Betrieb ist, auch den Einstalltag der Ferkel kontrollieren. Das hilft ihm dabei, die Kondition der Ferkel einzuschätzen und etwaige Fehler schneller zu erkennen. Regelmäßig überprüft er zudem, ob das Stallklima noch optimal ist.

DOKUMENTATION - An der Wand neben der Abteiltür dokumentiert der Landwirt das Einstalldatum, die Anzahl der eingestallten Tiere und Abgänge. So hat er seine Verluste immer im Blick und kann bei Problemen sehr schnell reagieren.

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