Bei Sauen, Ferkeln und Mastschwei-nen wird häufig bewusst oder unbewusst an der Wasserversorgung gespart. Wasser ist jedoch lebensnotwendig, da es für alle chemischen Vorgänge im Körper benötigt wird. Gesunde Schweine verbrauchen etwa die in Übersicht 1 dargestellten Wassermen-gen. In Extremsituationen, zum Beispiel während der Säugezeit, an heißen Tagen oder bei erhöhten Salzgehalten im Futter, können diese Werte überschritten werden. Ein zu geringes Wasserangebot beeinträchtigt das Wohlbefinden der Tiere und führt zu schweren gesundheitlichen Schä-den. Oft sind Erkrankungen vorprogram-miert, weil Keime aus dem Geburtsweg nicht schnell genug abtransportiert werden. Die Tiere müssen jederzeit Zugang zu fri-schem Trinkwasser haben. Für zwölf Tiere muss mindestens eine Tränkemöglichkeit installiert sein. In der Sauenhaltung und im Ferkelaufzuchtbereich sollten noch mehrTränken vorhanden sein. Die Einrichtung muss auf einwandfreies Arbeiten überprüft werden. So sollte die Durchflussmenge re-gelmäßig mit einer Uhr und einem Liter-maß überprüft werden. Bei einem Stallneu- oder Umbau ist der Einbau von Wasseruhren für die einzel-nen Abteile zu empfehlen. So können Schwankungen im Wasserverbrauch schneller erfasst werden. Nach dänischen Erfahrungen lassen sich Gesundheitsstö-rungen dadurch frühzeitiger erkennen. Nicht nur auf die Wassermenge muss ge-achtet werden, sondern auch die Qualität muss stimmen. Sie sollte regelmäßig, min-destens zweimal jährlich, überprüft wer-den. Hier sind auf der einen Seite die In-haltsstoffe, die zum Beispiel den Ge-schmack nachteilig beeinflussen können, und auf der anderen Seite die hygienische Qualität zu beachten. Gerade bei erhöhten Umgebungstemperaturen werden oft erhöhte Keimzahlen im Tränkewasser gefun-den. Auf jeden Fall muss, falls vorhanden, der eigene Brunnen überprüft werden. Auch ein verringerter Durchfluss kann zur Keimvermehrung beitragen. Bei Nicht-benutzung findet sich in Stichleitungen oft eine hochgradige Keimanreicherung. Bei der Neubelegung von Ställen müssen Stichleitungen zuerst vollständig entleert werden. In vielen Aufzuchtställen hat sich zudem die regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Trinkwassersysteme be-währt (Dr. Jürgen Harlizius in der LZ Rheinland, Ausgabe 28/2002).