Ställe ohne Schnörkel

Die Bauweise von Hähnchenställen ist einfach. Die eingesetzte Technik arbeitet robust und störungsfrei. H äufig wird unterstellt, dass es einfacher sei, einen Geflügelstall genehmigt und finanziert zu bekommen als einen Schweinestall. Doch die Genehmigungsbehörden bewerten die jeweiligen Bauvorhaben nach gleichen Richtlinien. Und auch für die Bank macht es vom Grundsatz keinen Unterschied, ob in dem zu finanzierenden Stall später Broiler oder Schweine gemästet werden. Stallbau Im Schweinebereich wachsen die Betriebe in größeren Schritten als noch vor wenigen Jahren. So werden Mastställe mit 800 bis 1 000 Plätzen gebaut mit der Option auf Erweiterung. Ein Hähnchenmäster baut heute Ställe mit 40 000 Plätzen. Beide Bauvorhaben, also der 800er-Schweinemaststall und der 40 000er-Broilermaststall, erfordern ein Investitionsvolumen von rund 400 000 Q. Wenn in einer viehdichten Region der Geflügelmäster eher zum Zuge kommt als der Schweinemäster, liegt es oft daran, dass die Geflügelmast als Gewerbebetrieb geführt wird. Wobei der Trockenmist kostengünstig über eine Börse an Ackerbaubetriebe abgegeben werden kann. Im Schweinebereich hingegen sind Wachstumsschritte enger mit der Flächenausstattung des Betriebes bzw. mit Zupachtmöglichkeiten verknüpft. Da mittlerweile auch Biogasbetreiber um die Fläche konkurrieren, sind die Zupachtmöglichkeiten oft begrenzt. Deshalb ist auch im Schweinebereich die gewerbliche Tierhaltung als Alternative zu prüfen. Auch dies ist grundsätzlich verschieden: Werden im Geflügelbereich Investitionen getätigt, ist der Kükenbezug sowie der Absatz der Schlachttiere bereits geregelt. Analog müsste ein Schweinehalter noch vor der geplanten Ausdehnung der Mastkapazitäten den Ferkelbezug sichern. Denn hiervon hängt unter anderem das Raumprogramm des Betriebes ab. Beispielsweise kann die Großgruppenhaltung mit 300er-Mastbuchten nur dann empfohlen werden, wenn regelmäßig 300er-Ferkelpartien aus nur einem Herkunftsbetrieb bezogen werden können. Im Geflügelbereich ist der Produktionsberater der Integration, des Schlachtunternehmens oder der Brüterei bereits während der Planungsphase mit im Boot. Dieser unterstützt den Landwirt z. B. bei der Ausschreibung des Bauprojektes. Die bauwilligen Schweinehalter hingegen sind in dieser Phase oft auf sich allein gestellt. Gerade...