Teure Gülleabgabe – was tun?

Durch das neue Dünge-Recht haben viele Betriebe höhere Nährstoffüberschüsse. Mit welcher Strategie lässt sich am günstigsten gegensteuern?

Fred Schnippe, SUS

Das neue Dünge-Recht ist für viele Schweinehalter mit massiven Verschärfungen verbunden. Trotz konstantem Tier- und Flächenbestand haben etliche Betriebe deutlich höhere Nährstoffüberschüsse.

Um die rechtlichen Vorgaben einzuhalten, geben viele Betriebe zusätzlich Gülle ab. Doch die Kosten hierfür sind in den letzten Jahren immens gestiegen (siehe Übersicht 2, Seite 14). So könnte die überregionale Gülleabgabe in nordwest-deutschen Veredelungsgebieten in diesem Jahr im Schnitt mit 16 €/m3 brutto zu Buche schlagen. Diese Prognose ist in den folgenden Berechnungen unterstellt.

Viele Praktiker suchen daher nach Alternativen zur teuren Gülleabgabe. Ein bewährter und insbesondere im Nordwesten etablierter Weg ist die Optimierung der Fütterung. Alternativ ist auch die Beschaffung weiterer Ackerflächen oder als letzte Maßnahme gar die Reduzierung der Tierzahlen denkbar. Doch welche Maßnahme ist be-triebswirtschaftlich am sinnvollsten?

1. Futterrationen prüfen

Diese Frage lässt sich nur einzelbetrieblich beantworten. Zur Verdeutlichung dient ein 2000er-Mastbetrieb, der in der Region Weser-Ems auf 60 ha Getreide anbaut. Mit seinem RAM-Fut-ter erzielt er 850 g Tageszunahme.

Bislang hat der Praxisbetrieb Nährstoffüberschüsse durch die Abgabe von Gülle ausgeglichen. Für das Jahr 2018 geht der Betrieb davon aus, dass er noch mehr Gülle abgeben muss und die Kosten auf 16 €/m3 steigen. Um alternative Anpassungsstrategien hiermit vergleichen zu können, werden diese auf ihre Kosten pro Kubikmeter Gülle umgerechnet. Wobei Phosphor als erstlimitierender Faktor gelten soll.

Die sinnvollste Anpassung scheint bei mit Fläche ausgestatteten Betrieben die Fütterung zu sein. Zwar wird die Gülle bei Nährstoff-reduzierter Fütterung „dünner“. Doch es kann mehr Gülle auf den eigenen Flächen ausgebracht werden. Die abzugebende Güllemenge sinkt.

Allerdings ist die starke Absenkung der Nährstoffgehalte der Rationen in vielen Betrieben nur mit entsprechender Futtertechnik umsetzbar. Hier können zusätzliche Kosten für die...