Die Haltung im Deckzentrum muss neu geregelt werden. Verschiedene Seiten fordern im gleichen Zug auch den Freilauf im Abferkelstall.
Michael Werning, SUS
Der Kastenstand im Deckzentrum wird in seiner jetzigen Ausführung nicht mehr zu halten sein. Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Magdeburg hat eine Kettenreaktion ausgelöst. An dessen Ende stehen verunsicherte Veterinärbehörden und Landwirte.
In der Diskussion um den Kastenstand wird von Tierschutzverbänden und Politikern auch der Ferkelschutzkorb im Abferkelstall zum Thema gemacht. Hier strebt man mindestens eine Reduzierung der Fixierungszeit auf wenige Tage an.
Doch Untersuchungen in verschiedenen Prüfbetrieben zeigen, dass die freie Abferkelung höhere Erdrückungsverluste provoziert. Insbesondere in den ersten fünf Tagen nach der Geburt rettet der Ferkelschutzkorb Leben.
Hinzukommt, dass die freie Abferkelung nur in Buchten funktioniert, die rund doppelt so groß sind wie die heutigen Standardbuchten. Das heißt, ein einfacher Umbau unserer Abferkelabteile ist nicht möglich und es müssten neue Ställe gebaut werden. Den finanziellen Aspekt außen vor gelassen stehen die Chancen, dafür eine Baugenehmigung zu bekommen, in vielen Regionen bei Null.
Welche Rahmenbedingungen müss-ten also geschaffen werden, um die freie Abferkelung in unsere Haltungssysteme integrieren zu können? SUS hat vier erfahrene Praktiker und Fachleute um eine Einschätzung gebeten.