Sensor

So vermeiden Sie niedrige Fleischanteile am Sensor

Am Sensor lassen sich sehr hohe Tageszunahmen realisieren. Allerdings häufig zu Lasten der Muskelfleischanteile und der Verluste. Wie kann man gegensteuern. Seit vier Jahren gehen immer mehr Schweinemäster dazu über, die Tiere nicht mehr am Quertrog, sondern am Kurztrog mit Sensor zu füttern. Dieses System hat unbestritten Vorteile. So lässt sich die Sensortechnik aufgrund der kurzen Tröge bei fast allen Stallgrundrissen einset-zen. Zudem wird die Stallfläche besser aus-genutzt als bei Quertrögen. Des Weiteren lassen sich die Schweine in größeren Grup-pen mit bis zu 50 Tieren aufstallen, was dem Sozialverhalten zugute kommt. In dengrößeren Gruppen fällt es den Tieren leich-ter, die Bucht in die Funktionsbereiche Fressen, Liegen, Koten und Spielen aufzu-teilen. Gleichzeitig passt sich die Fütterung automatisch an das Fressverhalten der Tie-re an, weil über den Sensor entschieden wird, ob die Schweine einen "Futternach-schlag" bekommen oder nicht. Insbesonde-re in der Vormast kann dadurch das Wachs-tumspotenzial optimal ausgeschöpft wer-den. Zudem lassen sich hohe Futteraufnah-men sowohl durch die Möglichkeit hoher Trockensubstanzgehalte im Fließfutter– das Futter braucht im Trog nicht so weit auseinander laufen – als auch durch häufi-ge, kleine, frische Mahlzeiten realisieren. Letztendlich resultiert daraus im Schnitt ei-ne um 30 g höhere Tageszunahme, wie Übersicht 1 zeigt. Verfettung vermeiden Doch neben diesen zahlreichen positiven Aspekten klagen einzelne Betriebsleiter über unbefriedigende Erlöse und De-ckungsbeiträge in der Mast, wenn die Schweine am Sensor gemästet werden. Diesist trotz der sehr guten Tageszu-nahmen im Wesentlichen auf ein Absinken des Muskelfleischanteils zurückzuführen. Gemeinsam mit der Beratung sind deshalb mehrere Strategien entwickelt worden, mit denen man der Verfettung der Tie-re entgegenwirken kann. Folgende vier Ansatzpunkte haben sich her-auskristallisiert: Passendes Tiermaterial am Sen-sor aufstallen: Zunächst einmal ist die Ferkelqualität zu prüfen. Denn Sensorbetriebe benötigen homoge-nes Tiermaterial. Homogen bedeu-tet in diesem Zusammenhang, dass die Ferkel eine einheitliche Genetik aufweisen, gleich alt sind und die Gewichte nur wenig streuen. Nur wenn diese Grundvoraussetzungen erfüllt sind, kann am Sensor eine vernünftige Fütterungsstrategie gefahren werden, die ein gleichmäßiges Wachstums-und Fettansatzvermögen ermöglicht. Beim Zukauf von Ferkeln aus unterschiedlichen Herkünften hingegen wird es sehr schwie-rig, das Potenzial der Sensorfütterung aus-zuschöpfen. Denn dann lässt sich keine einheitliche Fütterungsstrategie aufbauen, da die verschiedenen Herkünfte unter-schiedliche Futteransprüche haben. Welche Leistungssteigerungen nach der Umstellung auf den geregelten Ferkelzu-kauf aus einem Betrieb möglich sind, ist in Übersicht 2 dargestellt. Mäster, die ihre Tie-re von einem Sauenhalter beziehen, errei-chen um fast 50 g höhere Tageszunahmen und eine wesentlich bessere Futterverwer-tung als jene Mastbetriebe, die nicht auf ei-ne Herkunft zurückgreifen können. Zudem erreichen die Schweine in Betrieben, die ih-re Ferkel von einem festen Lieferanten be-ziehen, höhere Muskelfleischanteile. Zwar scheint der Unterschied von "nur" 0,65 % auf den ersten Blick nicht besonders groß zu sein. Unter dem Strich liegt der Mehrer-lös aber bei rund 2 Q pro Schwein. Fütterung auf 900 g Tageszunahmen ausrichten: Anders als bei der Quertrog-fütterung erreichen moderne Herkünfte am Sensor heute Tageszunahmen zwischen 850 und 900 g. Auf dieses extrem hohe Leistungsniveau müssen Mäster mit ent-sprechenden Futterrationen und -strate-gien reagieren. Wichtig ist, dass der Lysin-gehalt ausreichend hoch ist, um das Pro-teinansatzvermögen der Schweine voll ausschöpfen zu können. Wie eine Futterra-tion mit CCM und Ergänzungsfutter ausse-hen kann, ist in Übersicht 3 dargestellt. Zu Mastbeginn sollte der Lysingehalt zwi-schen 0,83 und 0,85 g je MJ ME liegen. Im Verlauf der Mast können die Werte dann auf 0,73 bis 0,78 g (Gewichtsbereich 60 bis 90 kg) bzw. 0,68 bis 0,73 g Lysin je MJ ME (ab 90 kg) herunter gefahren werden. Wegen der hohen Leistungen muss auch 1 2 ◆ ◆ Fütterungs- technik Sensor Quertrog Quelle: Herkunft der ein Handel Quelle:eine ausreichende Versorgung mit Amino-säuren und das richtige Verhältnis der Aminosäuren untereinander sichergestellt sein. Gleichzeitig muss die Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen dem hö-heren Leistungsniveau der Tiere angepasst werden. Das Futter muss ebenso eine gute Verträglichkeit und eine hohe Verdaulich-keit aufweisen. Um der Verfettung entgegenzuwirken, ist schließlich auf Folgendes zu achten. Bedingt durch die häufige Fütterung kleiner Mengen muss die Anmisch- und Dosiergenauigkeit passen. Gerade bei der Sensorfütterung ist deshalb eine regelmäßige Kontrolle der ein-gewogenen Komponentenmengen sowie der Nachlaufmengen nötig....