In Holland und Belgien schreitet die AK-Sanierung weiter voran. Seit dem 1. Janu-ar 2002 sind beide Länder als Artikel-9-Ge-biete eingestuft. Das heißt, die AK-Sanie-rungsprogramme sind von der EU in Brüs-sel offiziel anerkannt worden. Insbesondere für Holland ist das Errei-chen des Artikel-9-Status auf dem Weg zur AK-Freiheit wichtig. Denn die Niederlande sind abhängig vom Ferkelexport nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Beide Bundesländer sind bereits seit länge-rem Artikel-9-Gebiete, müssen aufgrund drohender Handelsrestriktionen jedoch ver-suchen, den Artikel-10-Status, der die AK-Freiheit bescheinigt, zu erreichen. Sollten große Teile von Nordrhein-West-falen und Niedersachsen den Artikel-10Status bereits im nächsten Jahr erhalten, müssen holländische Ferkellieferanten mit erheblichen Handelsrestriktionen rechnen. Denn Schweine dürfen nur von einem Ar-tikel9-Gebiet in ein Artikel 10-Gebiet ge-liefert werden, wenn bestimmte VoraussetNIEDER-LANDE BELGIEN zungen erfüllt werden. Den Restriktionen aus dem Weg ge-hen können die Niederlande nur, wenn man zeitgleich den Artikel-10Status erhält. Dann dürften jedoch keine Impfungen mehr durchgeführt werden. Ins-besondere den Schweine-haltern in den viehstarken Regionen im Süden Hol-lands ist dies aber ein Dorn im Auge. Denn sie wollen durch ei-nen möglichen Ausstieg aus der Flä-chenimpfung nicht den Sanierungser-folg aufs Spiel setzen. Solange die holländischen Schweine-halter weiterhin an der Flächenimpfung festhalten, müssen die Exporttiere vor dem Verkauf auf AK untersucht und für serolo-gisch frei befunden worden sein. Die Kos-ten für die zusätzlichen Untersuchungen belaufen sich nach holländischen Berech-nungen für einen 300er Sauenbetrieb auf satte 15 000 E pro Jahr. Jedes holländische Ferkel würde sich damit für deutsche Mäs-ter um rund 2,30 E verteuern!Um Handelsrestriktionen zu vermeiden, müs-sen Holland und Belgien in der AK-Sanierung Fortschritte erzielen. Grafik: Orb