Viele osteuropäische Länder wie die Tschechische Republik rüsten sich derzeit für den EU-Beitritt. Während auf vielen Gebieten wie dem Umweltschutz noch Defizite bestehen, sind die Beitrittskandidaten den jetzigen EU-Mitgliedsländern in anderen Punkten bereits weit voraus. Ein Beispiel hierfür ist die Größenordnung in der Schweinehaltung. In Tschechien zum Beispiel stehen heute knapp 15 % aller Sauen in Beständen mit mehr als 500 Tieren (siehe Übersicht 1). Rund 12 % der Sauen stehen in Herden zwischen 300 und 500 Sauen. Auch in der Mastschweineproduktion bestimmen die Großanlagen das Bild. Gut 32 % der Mastschweine werden in Anlagen mit 400 bis 1000 Plätzen gemästet. Weitere 30 % der Tiere stehen in Mastbetrieben, Mastbetrieben, die zwischen 1000 und 5 000 Plätze zur Verfügung haben. Über Kapazitäten von mehr als 5 000 Plätzen verfügen knapp 14 % der Mastbetriebe. Ein herausragende Stellung bei der Vermarktung von Schlachtschweinen nimmt mittlerweile die Vermarktungsgenossenschaft Agropork ein. Ihr Vermarktungsanteil liegt bei rund 25 %. Das Unternehmen ist in erster Linie dafür zuständig, mit den Abnehmern den Preis und die Preismaske auszuhandeln. Der Basispreis liegt zurzeit bei 54 % Muskelfleischanteil. Trotz der enormen Größenordnungen ist der Schweinebestand in Tschechien in den letzten zwölf Jahren um über 1 Mio. Tiere auf insgesamt 3,5 Mio. Schweine geschrumpft. Verantwortlich hierfür war vor allem der enorme Preisverfall in den Jahren 1998/99. In Zukunft wird damit gerechnet, dass die Produktion in etwa den Eigenbedarf deckt. Nennenswerte Exporte wird es nach Ansicht von Marktexperten nicht geben.