SUS: Herr Zonderland, Sie haben Sauenhalter zur Arbeitsproduktivität befragt. Wie viele Betriebe haben mitgemacht? Zonderland: In die Auswertung konnten wir 325 niederländische Betriebe mit im Schnitt 277 Sauen einbeziehen. Die Herdengröße reichte von 100 bis 1 000 Sauen. SUS: Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen? Zonderland: Je verkauftes Ferkel wendeten die Betriebe im Schnitt 32 Minuten auf. Bei einer Stundenentlohnung von 15 € betragen die Arbeitskosten im Schnitt rund 7 € je abgeliefertes Ferkel. Die Untersuchung zeigt, dass Betriebe mit 200 bis 300 Sauen zwei bis drei verkaufte Ferkel je eingesetzte Stunde erreichen. SUS: Welchen Einfluss hat die Herdengröße? Zonderland: Mit zunehmender Herdengröße steigt die Effizienz. Die Varianz zwischen Betrieben mit vergleichbarer Herdengröße ist jedoch sehr groß. SUS: Gibt es einen Zusammenhang mit den biologischen Leistungen? Zonderland: Wir konnten keine gerichteten Tendenzen erkennen. SUS: Welche weiteren Einflussfaktoren sind von Bedeutung? Zonderland: Die Fütterungs- und Haltungs systeme, die räumliche Anordnung der Gebäude oder der Produktionsrhythmus üben weniger Einfluss auf die Arbeitsproduktivität aus als allgemein angenommen wird. Vielmehr kommt es auf den Betriebsleiter an, der den Tagesablauf und die Woche gut strukturieren sollte. Zudem haben wir festgestellt, dass typische Vater-Sohn-Betriebe oft eine verminderte Arbeitsproduktivität aufweisen. Denn mit dem Einstieg des Juniors müsste theoretisch der Tierbestand verdoppelt werden, um eine hohe Arbeitsproduktivität zu erreichen. SUS: Wie geht es weiter? Zonderland: In Folgeuntersuchungen wollen wir herausfinden, was die erfolgreichen Unternehmertypen konkret anders machen. Dazu werden wir das Personalmamagement, die baulichen Gegebenheiten sowie das gesamte soziale Umfeld des Betriebes beleuchten. Interview: H. Niggemeyer - Zonderland,Johan -