Impfen mit Hochdruck

Die Ferkelimpfung ist wichtiger Bestandteil der Tiergesundheit. Sauenhalter Sebastian Ermann impft nadellos und arbeitet damit schneller, hygienischer und tierschonender.

Michael Werning, SUS

Ein individuell abgestimmtes Impfprogramm ist aus dem Gesundheitsmanagement vieler Ferkelerzeuger nicht wegzudenken. So verhält es sich auch bei Sebastian Ermann, der im münsterländischen Senden mit seiner Familie rund 750 Sauen hält. Der Betrieb liegt in einer relativ viehdichten Region. „Da gehören die Ferkelimpfungen gegen M. hyo und Circo zum Standard“, schildert der junge Landwirt.

Impfen ohne Nadelstich

Der 27-Jährige gibt seine Ferkel mit 25 kg an vier feste Mastbetriebe ab, die wenige Kilometer von ihm entfernt liegen. Vor rund einem Jahr entschied er sich dazu, das Impfprogramm um eine PRRS-Impfung am zehnten Lebenstag zu ergänzen. „Wir haben den Jungtieren schon vorher ein ordentliches Behandlungsprogramm aufgebürdet. Da wollte ich die zusätzliche Impfung möglichst schonend setzen“, erklärt der Agraringenieur.

Durch seinen Hoftierarzt wurde er auf die intradermale Impfung aufmerksam. Bei dieser Injektionstechnik wird der Impfstoff nicht intramuskulär mit einer Nadel verabreicht, sondern mit hohem Druck in die Haut geschossen. Sowohl Nacken, Schinken als auch die Rückenlinie kommen hierbei als Applikationsstellen infrage.

Während bei der Nadelimpfung der Impfstoff als Blase im Muskel deponiert wird, verteilt sich die intradermal injizierte Flüssigkeit im Hautgewebe. Aus immunologischer Sicht soll dieses Verteilmuster vorteilhafter sein, da der Impfstoff so mit einer höheren Anzahl von Immunzellen in Berührung kommt. Durch die höhere Impfstoffkonzentration und Effizienz ist das Dosisvolumen relativ niedrig.

Impfdosen werden gezählt

Aktuell sind am Markt mehrere nadellose Injektionsgeräte verfügbar. Sebastian Ermann entschied sich für das Idal 2G von MSD Tiergesundheit. Die Bedienung ist zwar nach einer kurzen Einweisung durch...