CDU-Politiker wegen möglicher Tierschutzverstöße am Pranger

In Schweineställen von CDU-Bundestagsabgeordneten soll es zu Tierschutzverstößen gekommen sein. Darüber berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner neuesten Ausgabe und stützt sich dabei auf Filmaufnahmen der Tierrechtsorganisation Peta. Die bei Stalleinbrüchen gewonnenen Videos sollen laut eines Vorabberichtes des Magazins erst wenige Wochen alt sein und zeigen unter anderem Schweine mit Nabelbrüchen, zerbissenen Schwänzen oder andersartig verletzte oder erkrankte Tiere.Peta zufolge stammen die Aufnahmen aus Ställen der CDU-Bundestagsabgeordneten Franz-Josef Holzenkamp, Josef Rief und Johannes Röring, der auch Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) ist. Gegen alle drei hat Peta Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt. Vor gut zwei Wochen waren bereits in einem Beitrag des NDR-Politikmagazins „Panorama“ gegen führende Agrarfunktionäre Vorwürfe wegen Tierschutzverstößen erhoben worden, die auf Aufnahmen der Tierschutzaktivisten der Organisation „Animal Rights Watch“ (Ariwa) aus dem Jahr 2015 basierten. Röring versicherte damals, dass er alle Tiere ordnungsgemäß gehalten und rechtzeitig für eine Behandlung kranker Schweine gesorgt habe und belegte dies mit einer eidesstattlichen Versicherung seines Hoftierarztes. Wie Röring bestreitet laut Spiegel auch Rief Haltungsprobleme in seinen Ställen; ein Amtsveterinär habe ihm kürzlich die "Ordnungsmäßigkeit" bestätigt. Holzenkamp räumte dagegen Probleme ein. Gelenkentzündungen oder Schwanzbeißen könne er nicht gänzlich verhindern, aber er versuche, das Wohlbefinden der Tiere zu verbessern. AgE