Darmgesundheit messbar mittels Mikrochip

Direkt nach dem Absetzen sind Ferkel besonders anfällig für Durchfall. Durch den Stress vermehren sich Streptokokken u.a. schädliche Mikroorganismen rasch im Darm. Deshalb werden oft prophylaktisch Antibiotika über das Futter verabreicht.

Die Doktorandin Odette Pérez Gutiérrez von der Uni Wageningen hat einen Mikrochip entwickelt, der es gestattet, die Bakterienzusammensetzung im Darm von Ferkeln schnell und zuverlässig zu bestimmen. Der größte Erfolg dabei ist, dass mittels des Chips der Effekt von Futterzusätzen schnell, genau und objektiv bestimmt werden kann. Das heißt, es ist zeitnah nachweisbar, wie und in welchem Maße mit Futteradditiven wie Probiotika, organischen Säuren und etherischen Ölen erwünschte Bakterien gefördert und krankmachende unterdrückt werden können. Auf diese Weise kann die Forschung neue Fütterungsstrategien entwickeln, die Störungen der Darmgesundheit durch das Absetzen vermeiden ohne den Gebrauch von Antibiotika.

Bislang wird die Darmgesundheit von Ferkeln in der täglichen Praxis über den Umweg auf Basis der Tierleistungen und der Konsistenz und Farbe des Kotes beurteilt. Die Chip-Methode weist bereits über 600 Bakterienarten nach und ist damit auch im Vergleich zur relativ zeitaufwendigen Bestimmung von nur einzelnen Bakterienfamilien von Vorteil.