EU: Dänen machen Antibiotika zum Schwerpunkt

Dänemark will den Kampf gegen Antibiotikaresistenzen zu einem Schwerpunkt seiner EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2012 machen. Das hat die Regierung in Kopenhagen vergangene Woche in einer Presseinformation angekündigt. Als Ziel nannte Agrarminister Henrik Høegh gemeinsam mit seinem Ressortkollegen Bertel Haarder vom Gesundheits- und Innenministerium ein EU-weites Überwachungsprogramm zum Antibiotikaverbrauch und Resistenzen. Beide wollen den Antibiotikaeinsatz sowohl in der Humanmedizin wie auch im Veterinärbereich reduzieren. Der Fokus der Nutzung soll auf den besonders wichtigen Antibiotika liegen, die für die Behandlung schwerer Infektionen unverzichtbar sind. "Im internationalen Vergleich hat Dänemark einen niedrigen Antibiotikaverbrauch und eine begrenzte Entwicklung von Resistenzen", betonte Haarder. Im weltweiten Maßstab, einschließlich der EU, nehme der Konsum von Antibiotika im Human- wie auch im tiermedizinischen Bereich allerdings zu.

In Dänemark gebe es ebenfalls Probleme mit Antibiotikaresistenzen. Da solche Resistenzen nicht vor den Grenzen halt machten, handle es sich um ein Problem, das man international und im Rahmen der EU bekämpfen müsse. Man müsse sich stärker auf die Prävention konzentrieren. Dänemark habe verschiedene Initiativen zur Begrenzung des Antibiotikaeinsatzes ergriffen. Man befinde sich deshalb unter den Staaten mit dem geringsten Antibiotikaverbrauch. Eine der 2010 gestarteten Initiativen zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes sei die Einführung einer "gelben Karte". Diese erhielten Schweinehalter mit einem relativ hohen Antibiotika-Verbrauchsniveau. (AgE)