Generelles Kupierverbot nicht tierschutzgerecht

Für den Verzicht auf das Schwänzekupieren bei Ferkeln gibt es keine Patentlösung; vielmehr müssen auf jedem Betrieb individuelle Wege gesucht werden. Zu diesem Zwischenfazit ist eine Arbeitsgruppe um den Tierschutzbeauftragten des Magdeburger Agrarressorts, Dr. Marco König, gekommen, die sich in der vergangenen Woche zu einem Erfahrungsaustausch getroffen hat. König stellte dabei fest, dass auch ein generelles Kupierverbot nicht im Sinne der Tiere sei, da die Schweine in konventioneller Haltung dazu neigten, sich gegenseitig anzufressen. Ihm zufolge gibt es keine allgemeingültigen Lösungen zur Verhütung von Schwanzbeißen. Vielmehr müsse jeder Betrieb sehr spezifisch seine Risikofaktoren erkennen und die Abläufe optimieren.

Nach Angaben des Agrarressorts hat die Arbeitsgruppe im vergangenen Jahr freiwillige Modellbetriebe aufgesucht, deren Haltungsbedingungen analysiert und Maßnahmen zur Verringerung des Schwanzbeißrisikos empfohlen. Begleitend wurden in den Betrieben mit finanzieller Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums Gesundheitschecks bei den Tieren durchgeführt. In einem nächsten Schritt soll die Arbeitsgruppe ein Informationsnetzwerk aufbauen, mit dem die gewonnenen Erkenntnisse den Schweinehaltern in Sachsen-Anhalt zur Verfügung gestellt werden können. AgE