Hitzestress: Kurzfristig Abhilfe schaffen

Der Sommer neigt sich zwar dem Ende zu, aber nach Einschätzung der Wetterexperten wird es in den nächsten Tagen mit Temperaturen jenseits der 30 °C noch einmal richtig heiß. Was viele Leute freuen wird, sorgt bei den Schweinehaltern für Sorgenfalten im Gesicht. Insbesondere für schwergewichtige Mastschweine und ferkelführende Sauen sind solche Temperaturen gefährlich, da sie den Kreislauf der Tiere extrem belasten. 
Um den Hitzestress zu lindern setzen viele Betriebe auf bauliche Lösungen wie Coolpads oder Hochdruckkühlungen. Darüber hinaus gibt es aber auch einige einfachere Methoden, um den Tieren kurzfristig Linderung zu verschaffen:

  • Werden bereits früh morgen sehr hohe Temperaturen erreicht, kann durch eine vorrübergehende Absenkung der Maximalluftrate auf ca. 80 % die kühle Nachtluft länger im Stall gehalten werden.
  • Erfolgt die normale Lüftung beispielsweise über eine Rieseldecke, kann durch eine Querlüftung der Windchill-Effekt genutzt werden. Dafür können die Türen zum Verbinder geöffnet werden. Das macht allerdings nur Sinn, wenn die eintretende Zuluft kühler ist als die aus dem Rieselkanal und sich gleichzeitig die Luftmenge wesentlich erhöhen. Das ursprüngliche Lüftungssystem ist damit ausgehebelt.
  • Je nach Zuluftsystem Dach oder Futtergang mit Wasser benetzen.
  • Tiere, die Symptome einer Überhitzung zeigen, mit wenig Wasser vorsichtig abkühlen.
  • Fenster mit Kalkmilch anstreichen, um die direkte Sonneneinstrahlung zu reduzieren.
  • Ferkelnestheizungen bei Temperaturen von über 30°C ausstellen.
  • Den Sauen im Abferkelstall zusätzliches Wasser in den Trog geben.
  • Eventuell die morgendliche Fütterung vorziehen und die Mengen reduzieren.