NRW: Ringelschwanz-Projekt ernüchternd

Die jüngst vorgestellten Ergebnisse des Ringelschwanz-Projektes in Nordrhein-Westfalen sind ernüchternd. Wie das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben berichtet, wiesen nur 53,6 % der insgesamt 824 Tiere im ersten Durchgang am Ende der Mast noch einen intakten Schwanz auf. Bei gut 35 % der Endmasttiere war ein Teilverlust des Schwanzes von mindestens einem Drittel zu beklagen. Bei mehr als 10 % der Schweine kam es zu noch stärkeren Schwanzverletzungen. Im zweiten Durchgang (518 Ferkel) war der Anteil der Endmasttiere mit heilem Schwanz mit knapp 40 % noch geringer. Insgesamt schaffte es nur einer der 15 Testbetriebe, in beiden Durchgängen mehr als 95 % Tiere mit unversehrtem Schwanz an den Haken zu bringen. Die 95 % wurden vom Projekt-Beirat als Ziel angepeilt. Insgesamt traten in 18 von 24 Durchgängen relevante Verletzungen und Teilverluste der Schwänze auf. Und das, obwohl die Betriebe intensiv betreut und den Tieren zusätzlich organisches Beschäftigungsmaterial ofene Tränken bereitgestellt wurden. Das heißt: Zur Ausgestaltung eines Kupierverzichtes sind weitere Untersuchungen nötig. Ein fachgerecht kupierter Schwanz bietet mehr Tierschutz als blutige Verletzungen und Teil- bzw.- Totalverluste des Schwanzes bei mehr als 50 % der Tiere.