Neue Siebmethode entwickelt

Wie grob oder fein ein Schweinefutter vermahlen ist, beeinflusst nicht nur direkt die Tiergesundheit sondern über die Futteraufnahme und -;verwertung auch die Wirtschaftlichkeit des Betriebszweigs. Empfehlungen zur Partikelfraktionierung in Schweinefutter variieren jedoch je nach Autor stark. Das liegt daran, dass die Analysen der Partikelgrößen in den Versuchsfuttermitteln nicht mit einheitlichen Verfahren durchgeführt werden.

Um hier Abhilfe zu schaffen, hat die Fachhochschule Soest in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer NRW und der Firma Extra-Vit eine standardisierte Siebmethode zur Bestimmung der Partikelgrößen in mehlförmigen Futtermitteln entwickelt.

Dabei wurden die Siebungen mit einem Siebturm der Firma Retsch (Typ AS 200 control) durchgeführt. Dieser bringt das Siebgut durch einen elektromagnetischen Antrieb in eine dreidimensionale Wurfbewegung, die zu einer Ausbreitung des Siebgutes auf der gesamten Siebfläche führt. Je größer die Wurfhöhe der Partikel (Amplitude), desto intensiver die Siebung. Zum Einsatz kamen Siebe mit den Maschenweiten 2 mm, 1 mm, 0,5 mm und 0,25 mm. Die Methodenentwicklung erfolgte mit Ferkelfutter, da dies den höchsten Anteil feiner Partikel aufweist. Da das 0,25 mm-Sieb leicht verstopfte, wurde als Siebhilfe ein Kettenring auf das Sieb gelegt.

Unter Veränderung der Parameter Siebdauer und Siebintensität wurden die Siebungen solange wiederholt, bis bei der kürzest möglichen Siebdauer eine möglichst hohe Wiederholbarkeit erreicht wurde. Der Umfang der kleinsten Partikelfraktion war der Indikator, ob das Futter auch ausreichend ausgesiebt war. Es zeigte sich, dass dieses Ziel bei einer Siebdauer von 7 Minuten und einer Amplitude von 1,5 am besten erreicht war.

Als Schnellmethode im landwirtschaftlichen Betrieb ist auch der Siebkasten geeignet. Um das Futter verlässlich beurteilen zu können, muss allerdings eine Siebdauer von fünf Minuten bei Halbierung der eigentlich empfohlenen Futtermenge eingehalten werden.