Skandal in belgischen Schlachthof

In Belgien haben heimlich gefilmte Aufnahmen aus einem Schlachthof für einen Skandal gesorgt. Zu sehen sind schwerste Tierschutzverstöße verschiedenster Art. Unter anderem wird ein Schwein mit offenem Beinbruch von der Verladerampe getreten, ein weiteres wurde nicht ordnungsgemäß betäubt bzw. getötet und stirbt qualvoll im Brühkessel.
 
Kurz nach Bekanntwerden der Filmaufnahmen und einer Vor-Ort-Inspektion hat der flämische Minister für Tierschutz, Ben Weyts, den betroffenen Schlachthof in Tielt mit sofortiger Wirkung stillgelegt. Die Supermarktkette Delhaize hat ebenfalls reagiert und die Lieferbeziehungen mit der Debra Gruppe, dem Betreiber des Schlachthofes, unverzüglich aufgekündigt. Die Debra Unternehmensgruppe zählt mit 44.000 Schweinen pro Wochen zu den größten Schlachtern Belgiens.

Auch die belgischen Schweinehaltern zeigten sich schockiert. „Jeder Landwirt empfindet angesichts von so viel Tierleid Scham und Unverständnis“, erklärte Bart Vergote, Sprecher des flämischen Bauernverbandes ABS. Er fürchtet durch das Skandalvideo weitgehende Imageschäden für die Nutztierhaltung. „Unsere Bemühungen in den letzten Jahren, der Schweineproduktion ein besseres Image zu verleihen, sind zerstört worden. Wir sind wieder da, wo wir angefangen haben“, so Vergote.