Tierische Eiweiße: Weniger Schwanzbeißrisiko

Tierische Proteine im Schweinefutter können dazu beitragen, Schwanzbeißen bei Schweinen und Federpicken beim Geflügel einzudämmen. Das berichtete Prof. Petra Wolf von der Universität Rostock kürzlich auf der Jahrestagung der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte (VVTN) in Berlin. In einem Fütterungsversuch sei Geflügel, das ausschließlich mit pflanzlichen Futtermitteln gefüttert wurde, ein mit Blut getränkter Schwamm zur Verfügung gestellt worden. In diesen Schwamm hätten die Tiere mit zunehmendem Alter gern hineingepickt. Ein ähnliches Verhalten habe man bei Schweinen mit blutgetränkten Seilen feststellen können. 
Nach Angaben von Wolf konnten Federpicken und Schwanzbeißen deutlich reduziert werden, wenn dem Futter tierische Bestandteile beigemischt wurden. Als Grund nannte die Wissenschaftlerin den Tryptophangehalt, der beispielsweise über tierische Proteine, speziell Geflügel- und Blutmehl, in Rationen eingebracht werden könne. Allerdings würden weiterhin die Einschränkungen und Verbote bei der Verfütterung von verarbeiteten tierischen Proteinen gelten. Zu den nicht verfütterbaren tierischen Proteinen zählen unter anderem Tiermehle der Kategorie 1, die thermisch verwertet werden müssen.
Der Wissenschaftler Patric Heidecke vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung berichtete von erfolgsversprechenden Forschungsarbeiten, bei denen der Rohstoff Phosphor aus der Tiermehlasche erschlossen wird. Phosphor sei in den Aschen noch mit 10 % bis 16 % enthalten, der sich mit sauren Lösungsmitteln sehr gut herauslösen lasse, erläuterte Heidecke. Man habe auch festgestellt, dass sich der Phosphor aus der Asche wesentlich besser gewinnen lasse als aus dem Tiermehl selbst. (AgE)