Umfrage zum Problem "Kannibalismus"

Mehr als die Hälfte aller Betriebe hat im Stall schon mal Probleme mit Kannibalismus beobachtet. Das ist das Ergebnis einer von der Uni Wageningen durchgeführten Umfrage unter Schweinehaltern.

Die Betriebe, bei denen Schwanzbeißen vorkommt, erklären, dass dies bei ein bis fünf Prozent der Tiere auftritt. Einzelfälle mit bis zu 20 % Schwanzbeißern kamen allerdings auch vor.

Unter den befragten Betrieben fanden sich 464 konventionelle, 33 biologische und 23 Vermehrungsbetriebe. Das Problem des Schwanzbeißens kommt auch in Betrieben vor, die die Schwänze kupieren.

Auf den beteiligten Vermehrungsbetrieben lag der Anteil Schwanzbeißer höher als beim Durchschnitt. Bei den Jungsauen werden die Schwänze zu ungefähr der Hälfte kupiert. Jungsauen werden mitunter in der Futteraufnahme eingeschränkt. Dadurch kann Frustration entstehen, was wiederum zu Schwanzbeißen führt. Für Vermehrungsbetriebe ist das Schwanzbeißen besonders problematisch, da beschädigte Jungsauen nicht mehr als Zuchttiere verkauft werden können.

Biologische Schweine werden nicht kupiert und verfügen über mehr Fläche, Auslauf und Stroheinstreu. Doch gaben die biologischen Schweinehalter an, dass Schwanzbeißen auch in ihren Betrieben zu ein bis fünf Prozent vorkommt.