Ursache von Schwanzbeißen eingegrenzt

Auf dem 4. Tierärztekongress in Essen wurde unter anderem über die Ursachen für das Schwanzbeißen bei Schweinen diskutiert.

Prof. Dr. Friedhelm Jaeger vom nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministerium stellte eine Literaturstudie vor, die in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Soest erstellt wurde. Diese zeigt, dass der Kannibalismus bei den Schweinen phasenweise besonders zwischen 60 und 80 kg Lebendgewicht auftritt. Auch wurde festgestellt, dass Schweine mit wenig Rückenspeck sowie weibliche Tiere mehr beißen.

Dr. Jaeger ging ebenfalls auf eine Fragebogenaktion ein, die zusammen mit der Universität Berlin durchgeführt wurde. Es stellte sich heraus, dass die Fütterung ein entscheidendes Element bei einer bestimmten Form des Kannibalismus darstellt. Auch die Stabilität der Rangordnung und die Belichtung seien von großer Bedeutung, zeigte die Auswertung.

Über eine vom Ministerium angeregte Studie auf chinesischen Betrieben berichtete die Agrarstudentin Sophia Schulze Geisthövel. Sie besuchte Betriebe, die Schweine mit gekürzten und ungekürzten Schwänzen aufstallen. Schwanzbeißer konnten dort jedoch aufgrund der zahlreichen Mitarbeiter im Betrieb rechtzeitig identifiziert und ausgesondert werden. Schließlich hat der Schwanz in China einen Wert von 1,30 €/Stück.

In der Diskussion zeigte sich Dr. Jaeger zuversichtlich, das Problem "Kannibalismus" eindämmen zu können. Wichtig sei in diesem Zusammenhang der Zugang für die Tiere zu strukturreichem Futter auch außerhalb der Fütterungszeiten.