Vion favorisiert Ebermast

Auf die Ankündigung großer deutscher Handelskonzerne, ab 1. Januar 2017 kein Fleisch von unbetäubt kastrierten Tieren mehr zu verkaufen, reagiert die Vion Food Group, indem sie auf die (Jung-)Ebermast setzt. Alternative Lösungen seien für die Erzeuger aufgrund des damit verbundenen Anstiegs sowohl der Kosten als auch des Aufwands kaum darstellbar. Das berichtet die Lebensmittelzeitung.
Um Geruchsprobleme zu vermeiden, will Vion die Eber noch vor Erreichen der Geschlechtsreife zur Schlachtreife bringen. Zudem werden bei Vion, die in den Niederlanden seit Jahren Eberfleisch verarbeiten, bei der Zerlegung in Emstek in Niedersachsen Geruchskontrollen durchgeführt und geruchsauffällige Tiere automatisch aussortiert. Resultat: Die Reklamationen des Handels gehen nach eigenen Angaben "gegen Null".
Heinz Schweer, Direktor Landwirtschaft bei Vion, betont: "Wir sind grundsätzlich gut auf die Umstellung beim Thema betäubungslose Kastration vorbereitet. Problematisch ist allerdings, dass der Handel sich noch immer nicht festgelegt hat, welche Lösung er favorisiert. Das erzeugt Unsicherheit."
Außerdem, so die Einschätzung bei Vion, könne das freiwillige Vorziehen auf den 1. Januar 2017 zu Lieferengpässen führen: Denn wer auf das Fleisch betäubungslos kastrierter Tiere verzichte, verzichte auf rund 40 % der derzeit vorhandenen Ware in Deutschland.