Ernte 2016: Mykotoxine im Blick haben

In den vergangenen Tagen wurde das sonnige Wetter im gesamten Bundesgebiet genutzt, um die letzten Schwergetreide-Bestände abzuernten. Dabei fallen die Erträge nach ersten Einschätzungen deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Inwieweit gesamtheitlich gesehen auch die Qualitäten gelitten haben, bleibt noch abzuwarten.Entscheidende Rückschlüsse auf den Futterwert des eingelagerten Getreides kann der Schweinehalter ohnehin nur aus eigenen Analysen ziehen. Dabei wird angesichts der widrigen Ernteumstände auch zu prüfen sein, ob das Getreide mit erhöhten Mykotoxingehalten belastet ist. Insbesondere auf das Vorkommen der Fusarientoxine Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZEA) ist zu achten, da sie gerade bei trächtigen Sauen und Jungtieren erhebliche Leistungseinbußen und Gesundheitsprobleme hervorrufen.
 
Sollten erhöhte Toxin-Werte festzustellen sein, kommen aus fütterungstechnischer Sicht einige Gegenmaßnahmen in Frage:

  • Reinigung des Getreides;
  • Konservierung mit organischer Säure;
  • Restwärmeentzug durch zusätzliche Belüftung des Lagerstocks;
  • Frisches Getreide langsam anfüttern (bei Säurezusatz 1-2 Wochen ruhen lassen);
  • Einsatz von Mykotoxinbindern (Hefe, Probiotika etc.);
  • Nach Möglichkeit nicht an Sauen und Ferkel verfüttern;
  • In der Mastschweine-Fütterung belastete Partien verschneiden.