Insekten als alternatives Futtermittel noch zu teuer

Die Fütterung von Nutztieren mit Insekten, die mit anderen Insekten gefüttert wurden, ist wirtschaftlich nicht sinnvoll. Darüber waren sich die Referenten der Diskussionsrunde zum Thema „Hui oder pfui - Insekten als alternatives Futter- und Lebensmittel?“ einig, die kürzlich vom Team Weihenstephan der Jugendorganisation der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (Junge DLG) veranstaltet wurde. Vielmehr müsse hier mit „wiederkauenden“ Insekten gearbeitet werden, die Gras als Futtergrundlage nutzten, berichtete die DLG.Mit Blick auf Deutschland gab Andreas Graf vom Insektenzuchtunternehmen Bugs-International allerdings zu bedenken, dass dazu das Gras im Winter im Gewächshaus erzeugt werden müsse und die Grasfütterung deshalb recht kostspielig sei. Dies sei einer der Gründe, warum die Erzeugung von Insekten für Futterzwecke derzeit die Kosten nicht decken könne. Deshalb sieht Graf die Zukunft seines Unternehmens zunächst im Zoofachhandel. Allerdings will er im kommenden Jahr auch Insekten für den menschlichen Verzehr auf den Markt bringen.Prof. Wilhelm Windisch vom Lehrstuhl für Tierernährung an der Technischen Universität München (TUM) wies indes darauf hin, dass Insekten auch Ansprüche an die Futterqualität stellten. So habe eine Studie zur „Mehlkäfermast“ ergeben, dass die Tiere eine niedrige Futterqualität durch eine erhöhte Futteraufnahme kompensierten. Deshalb müsse das Futter für die Insekten gegebenenfalls ergänzt werden. Mit Blick auf rechtliche Aspekte erklärte Silke Helble vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg (CVUA), dass die Zulassung von Insekten für die menschliche Ernährung in Deutschland Ländersache sei. Allerdings gebe es auf diesem Gebiet große Wissenslücken und einen enormen Forschungsbedarf. Dies und die fehlende rechtliche Verbindlichkeit sind aus ihrer Sicht die Hauptgründe dafür, dass Insekten für die Tier- und Humanernährung in Deutschland bislang kaum verbreitet sind. AgE