Insekten und Algen als alternative Eiweißquellen

Alternative Eiweißquellen zu Fleisch und Soja stehen im Mittelpunkt eines neuen, fächerübergreifenden Promotionsprogramms der Universität Göttingen. Zehn Promovierende werden über drei Jahre hinweg u.a. der Frage nachgehen, inwiefern die Proteingewinnung auf Algenbasis direkt in der menschlichen Ernährung eingesetzt werden kann und wie sich im Bereich der Tiernahrung mittels Algen und Insekten der - meist gentechnisch veränderte - Anteil von importiertem Soja im Tierfutter reduzieren lässt.

„Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt eine Ernährung ohne Fleisch und tierische Produkte ab“, erklärte Prof. Ludwig Theuvsen vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen vor dem Start des Forschungsprogramms. Deshalb müsse man klären, ob und wie ein anderer, nachhaltigerer Konsum von Lebensmitteln möglich sei. Das Ziel bestehe darin, das Potential alternativer Eiweißquellen für eine verbesserte Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und Ernährung zu bewerten. Auf lange Sicht wollen die Forscher nach Angaben der Projektleitung den Weg für Produkte ebnen, die von allen Beteiligten der Wertschöpfungskette als eine Alternative zu herkömmlichen Eiweißquellen betrachtet werden.

Gefördert wird das Forschungsvorhaben vorab mit knapp 1,9 Mio Euro vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium. Weitere Projektpartner sind die Universität Vechta, das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) und das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW).