Österreicher treiben Eiweißstrategie voran

Österreich hat gegenüber den EU-Mitgliedstaaten Forderungen nach einer europäischen Eiweißstrategie bekräftigt. Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich wies anlässlich des Agrarrats in der vorigen Woche darauf hin, dass der EU-Selbstversorgungsgrad für Proteinfuttermittel derzeit lediglich rund 33 % betrage. Gemeinsam mit Ungarn, Slowenien, Rumänien, der bayerischen Landesregierung, den Nicht-EU-Ländern Serbien, Bosnien-Herzegowina und der Schweiz sowie dem künftigen Mitglied Kroatien unterstützt Österreich den Ausbau einer heimischen Sojaproduktion und –verarbeitung. Wien will damit auch der Nachfrage nach Lebensmitteln auf Grundlage gentechnikfreier Sojabohnen und Eiweißfuttermittel Rechnung tragen.Berlakovich fordert in diesem Zusammenhang die Möglichkeit zur Nutzung von ökologischen Vorrangflächen zum Anbau von Leguminosen und Zwischenfrüchten. Der Österreicher muss hier jedoch aufpassen: Ist die Bindung der Förderung zu eng gefasst, könnte die entsprechende Maßnahme von der Welthandelsorganisation (WTO) als produktionsgebunden betrachtet werden. EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş erinnerte daran, dass seine Reformvorschläge bereits Werkzeuge zum Ausbau der Proteinpflanzenerzeugung enthielten, unter besonderer Berücksichtigung des Umweltnutzens dieser Kulturen. Der Rumäne wollte sich nicht dazu äußern, inwieweit er dafür Raum speziell beim Greening sieht. Darüber könne man beim nächsten Rat im März diskutieren. (AgE)