Vorsicht bei neuem Getreide

Die Getreideernte 2016 ist weitestgehend eingefahren. Obwohl es reizt, jetzt frisches Getreide einzusetzen und den Futterzukauf einzustellen, ist Vorsicht geboten. Denn das Getreide durchläuft nach der Ernte noch einen Nachreifungsprozess und weist einen hohen Oberflächenkeimbesatz auf.

Wollen Landwirte mögliche Risiken ausschließen, sollten sie trocken gelagertes Getreide erst nach etwa vier Wochen verfüttern. Säurekonserviertes Getreide kann jedoch bereits nach vierzehn Tagen eingesetzt werden. Oder die neue Ernte wird mit Getreide aus dem Vorjahr verschnitten. Je jünger die Tiere sind, desto geringer sollte der Anteil an frischem Getreide sein. 

Wenn frisches Getreide zu früh in größeren Mischungsanteilen eingesetzt wird, kann die Futterakzeptanz der Schweine deutlich schlechter sein. Das kann in Verbindung mit hohen Außentempe­raturen zur vollständigen Futterverweigerung führen. Gelegentlich wird auch Durchfall beobachtet. In Extremfällen kommt es zu Tierverlusten, die zum Beispiel durch stärkere Gasbildungen im Darm bzw. durch Darmverdrehungen hervorgerufen werden können. Auch Fruchtbarkeitsprobleme bei den Sauen sind nicht auszuschließen.