Amtstierärzte fordern Antibiotikaampel

Die Einrichtung einer von den Veterinärämtern auswertbaren zentralen Antibiotikadatenbank mit Angaben zu deren Abgabe und Anwendung in der Nutztierhaltung hat der Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT) gefordert. „Wir wollen nicht jeden Eintrag sehen, sondern setzen auf automatisch ermittelte deutliche Abweichungen, dargestellt in Form einer Ampel als Anlass für eine risikoorientierte Überprüfung der Betriebe“, erläuterte BbT-Präsident Dr. Martin Hartmann. Zeige die Ampel gelb, müsse der Landwirt mit seinem Hoftierarzt gegensteuern. Geschehe das nicht oder ohne Erfolg, springe die Ampel auf Rot und löse eine behördliche Kontrolle aus. Eine solche Datenbank diene nicht nur der Verbesserung der Überwachung, sondern schaffe erst die Voraussetzungen für eine sachgerechte Auseinandersetzung mit dem Einsatz von Antibiotika bei landwirtschaftlichen Nutztieren, betonte Hartmann. Er mahnte: „Bisher laufen wir den Fehlentwicklungen nur hinterher und sind darauf angewiesen, stichprobenweise in Betrieben die Vielzahl an Daten aus den tierärztlichen Hausapotheken und den Tierbeständen rückblickend einzeln zu analysieren.“ Der Einsatz von Arzneimitteln sei ein zentraler Indikator für die Tiergesundheit in den Nutztierbeständen. Für eine Minimierung des Antibiotikaeinsatzes sei es daher erforderlich, das Thema umfassend anzugehen und auch die Einflüsse der Haltungsbedingungen und des Managements zu berücksichtigen, so Hartmann. (AgE)