Antibiotikaeinsatz bei Schweinen „nicht unbegrenzt reduzierbar“

Trotz der im vergangenen Jahr erreichten Erfolge bei der Verringerung des Antibiotikaeinsatzes in der holländischen Schweinehaltung werden von niederländischen Politikern derzeit teils sehr hohe Folgezielmarken diskutiert. Darauf hat die Vorsitzende des holländischen Schweinehalterverbandes (NVV), Ingrid Jansen, vergangene Woche hingewiesen.
„Die ganze Welt bewundert die in den Niederlanden erreichten Ergebnisse, und darauf ist die Branche auch stolz“, erklärte Jansen. Allerdings gelte es, auch für die Zukunft realistische Ziele zu setzen. Politiker würden mitunter Reduzierungsraten von bis zu 90 % erwägen, doch solche Vorgaben könnten der Tiergesundheit und dem Wohlbefinden der Schweine schaden. Die NVV-Vorsitzende erinnerte daran, dass die Schweinehalter und Tierärzte gegenüber den Tieren eine gesetzliche Sorgepflicht hätten und in der Lage sein müssten, kranke Tiere entsprechend zu behandeln. Zwar könne die Einschleppung von Krankheiten in den Bestand weitgehend durch Vorbeugungsmaßnahmen verhindert werden; trotzdem müssten die Tiere bisweilen - wie Menschen - mit Antibiotika behandelt werden, um Leiden zu vermeiden.
Jansen zufolge sieht die Branche den betriebsspezifischen Gesundheits- und Behandlungsplan als Basis für die bisherigen Erfolge. Zurzeit würden diese Vorschriften sogar noch ergänzt. Beispielsweise müssten Betriebe mit zu hohen Dosierungen einen Verbesserungsplan vorlegen. Außerdem werde das Benchmarksystem für Tierärzte ausgebaut, betonte Jansen unter Hinweis auf die jüngsten Erhebungsergebnisse der niederländischen Behörde für Tierarzneimittel (SDa). Nach Angaben der SDa ist der Antibiotikaeinsatz in der Schweinehaltung 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 30 % verringert worden.  (AgE)