Bauernverband kritisiert SZ-Artikel zum Antibiotika-Einsatz

Unter dem Titel "Schweigen im Sauenstall" kritisiert die Süddeutsche Zeitung die Tatsache, dass das Bundesagrarministerium - wie gesetzlich vereinbart - keine Daten zum Antibiotikaeinsatz an Journalisten herausgibt. In dem am Dienstag erschienenen Artikel behauptet die Zeitung vielmehr, dass von den großen Zielen der Antibiotikareduzierung aus dem Jahren 2012 und 2013 nicht mehr viel übrig sei und der neue Landwirtschaftsminister Christian Schmidt das Rad eher umdrehen möchte. So höre man mittlerweile das Wort Transparenz im Bundesagrarministerium nicht mehr so gern.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisiert den nach ihrer Meinung tendenziösen Zeitungsartikel der Süddeutschen Zeitung. Als Reaktion auf den SZ-Artikel hob der DBV hervor, dass jüngste Auswertung des Bundesamtes für Verbraucherschutz einen um 27 Prozent verringerten Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung seit der ersten Erfassung in 2011 dokumentiere. Dies zeigt sehr deutlich, dass das Antibiotika-Monitoring von Wirtschaft und Behörden bereits nachhaltig zu einem verringerten Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung beigetragen hat.

Statt die Bemühungen und Erfolge der Nutztierhalter hervorzuheben und anzuerkennen, werde im Beitrag pauschal kritisiert. Auch die Kritik der Süddeutschen Zeitung, wonach „sich Tausende Landwirte der gesetzlich vorgeschriebenen Meldepflicht entziehen konnten“ trage nicht. Denn in der QS Antibiotikadatenbank werden 95 Prozent aller Schweinehalter erfasst. Diese Daten werden auch an die staatliche Datenbank weitergeleitet.

Kritisch sind nach Ansicht des DBV die mit der staatlichen Datenbank verbundene Bürokratie und die wenig praxisgerechte Umsetzung durch die Länder. Der DBV habe sowohl in der Entwicklungsphase als auch in den letzten Monaten immer wieder auf die mangelnde Praxistauglichkeit der staatlichen Antibiotikadatenbank hingewiesen und seine Mithilfe bei deren Weiterentwicklung angeboten.

Schweigen im Sauenstall (Süddeutsche Zeitung)