Belgien: Antibiotikamonitoring soll verfeinert werden

Belpork, der Standardgeber des belgischen Schweinefleisch-Prüfsiegels „Certus“ will mit seinem Monitoringprogramm für den Antibiotikaeinsatz in der Schweinehaltung (AB Register) im kommenden Jahr neue Wege gehen. Wie die flämische Absatzförderungsorganisation für Agrar- und Fischereiprodukte (VLAM) mitteilte, soll ab 2016 unter anderem ein Benchmarksystem für Veterinärmediziner eingeführt werden, in dem die einzelnen Antibiotikarezepte registriert werden. 
Außerdem sei geplant, die Antibiotikadaten aller Schweinehalter für Betriebsvergleiche zu erfassen. Zu diesem Zweck sei ein Dienstleistungsvertrag mit der wissenschaftlichen Abteilung „Datenanalyse” des Kompetenzzentrums für Antibiotikakonsum und -resistenz von Tieren (AMCRA) abgeschlossen worden. Darüber hinaus soll die Kommunikation zwischen dem Schweinehalter und dem Hoftierarzt durch einen automatischen Datenaustausch intensiviert werden, so VLAM. Ab 2016 soll das System auch für Schweinehalter zugänglich sein, die keinem Qualitätssicherungssystem angeschlossen sind. 
Nach Angaben von VLAM besteht das Monitoringprogramm seit gut anderthalb Jahren. Derzeit werde der therapeutische Antibiotikaeinsatz von rund 3 300 Schweinehaltern registriert. Das entspricht etwa 66 % der belgischen Schweinehalter und 75 % des gesamten Mastschweinebestandes. Jeder Schweinehalter, der den Qualitätssicherungssystemen „Certus“, „CodiplanPlus Schwein“ beziehungsweise „Colruyt“ angeschlossen sei, nehme automatisch teil. 
Rund 250 Tierarztpraxen, Mischfutterhersteller und Apotheker registrieren derzeit monatlich die ausgegebenen Antibiotika in einem Onlineprogramm. Nach den ab 2016 geltenden neuen Vorgaben des „Certus“-Lastenhefts dürfen nur noch der Hoftierarzt oder sein Stellvertreter mit Antibiotika angereicherte Futtermittel verschreiben, kündigte VLAM an. Außerdem würden Großverbraucher von Antibiotika verpflichtet, ihren Einsatz zurückzufahren. (AgE)