Colistin-resistente Gene in deutschen Nutzvieh nachgewiesen

Laut ersten Untersuchungsergebnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist das erstmalig in China nachgewiesene übertragbare Gen mcr-1, das eine Resistenz gegenüber dem Antibiotikum Colistin verursacht, auch in Darmbakterien von Nutztieren in Deutschland verbreitet. Übertragbare Resistenzgene können nach Angaben der Wissenschaftler von harmlosen Darmbakterien auf Krankheitserreger übertragen werden und die Therapie gegen diese erschweren. Bisher sei man davon ausgegangen, dass eine Resistenz gegenüber Colistin nicht zwischen Bakterien übertragen werden könne, so das BfR. Auch sei der Anteil Colistin-resistenter Bakterienisolate von Nutztieren in den letzten Jahren in Deutschland nicht angestiegen.Inwieweit die nun nachgewiesene, seit Jahren bereits vorhandene, übertragbare Antibiotikaresistenz bei der Behandlung von Infektionskrankheiten des Menschen eine Rolle spiele, müssen nun seitens der Humanmedizin erforscht werden. BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel betonte: „Die aktuellen Ergebnisse bestätigen erneut, dass die Strategie eines verantwortlichen Einsatzes von Antibiotika weiter konsequent verfolgt werden muss.
In der Nutztierhaltung wird Colistin vor allem bei Darmerkrankungen eingesetzt. In der Humanmedizin komme es speziell bei Carbapenem-resistenten Enterobakterien zum Einsatz, wenn diese gegen andere, für den Menschen besser verträgliche Antibiotika, unempfindlich seien. AgE