EU-Oststaaten fordern Lockerung der ASP-Auflagen

Polen und die baltischen Staaten drängen auf Erleichterungen bei den Auflagen, die sie wegen des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest (ASP) erfüllen müssen. Beim Agrarrat vergangene Woche in Brüssel führten die Länder wirtschaftliche Verluste für ihre Schweinehalter ins Feld. Sie forderten, dass Betriebe mit einwandfreiem Biosicherheitsstatus Ferkel an Mäster liefern können. Daneben müsse die Gemeinschaft weitere Hilfen für Sicherheitsmaßnahmen und Datensammlungen bereitstellen.
 
EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis zeigte sich zu gewissen Änderungen bereit. Die Kommission setze alles daran, ihre Strategie zur Bekämpfung der Tierseuche unter Einbezug der jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf den neuesten Stand zu bringen. Gleichzeitig müsse die EU ihren Regionalisierungsansatz - also die Beschränkung von Transportverboten auf unmittelbar betroffene Gebiete - gegenüber Drittländern verteidigen. Letztendlich sei die gegenseitige Anerkennung der Regionalisierung Grundlage für einen reibungslosen Außenhandel, der Exporte aus nicht betroffenen Gebieten ermögliche. 
Die ASP wurde in der EU erstmals Anfang 2014 bei Wildschweinen in Polen und Litauen registriert. Bis Mitte März 2015 wurden in Polen, Litauen, Lettland und Estland mehr als 350 bestätigte ASP-Fälle bei Wildschweinen und gut 40 Ausbrüche in Hausschweinbeständen erfasst. Dabei scheint die Infizierung der Nutztiere nicht auf Kontakt mit Wildschweinen, sondern auf schlechte Hygienebedingungen in Hinterhofbetrieben sowie die Verfütterung von Küchenabfällen und infiziertem Gras zurückzugehen. AgE