Freie Wähler sehen keinen Missbrauch von Antibiotika

Zweifel an der Kritik der bayerischen SPD am angeblich hohen Verbrauch von Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung hat der landwirtschaftspolitische Sprecher der Freien Wähler im Münchener Landtag, Dr. Leopold Herz, geäußert.Die SPD-Agrarexpertin Ruth Müller hatte am Dienstag vergangener Woche (8.7.) nach Vorlage des Jahresberichts des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit die Verwendung von Reserveantibiotika scharf verurteilt und eine strengere Reglementierung gefordert. Müller berief sich auf eine Antwort des bayerischen Umweltministeriums auf ihre Anfrage, wonach die Abgabemenge von fluorchinolonhaltigen Antibiotika im Freistaat allein von 2011 auf 2012 um 70 % gestiegen sei; so würden Resistenzen gegen die letzten wirksamen Mittel aufgebaut. Die SPD-Abgeordnete kündigte an, parlamentarisch gegen „die ausufernde Nutzung der Mittel“ vorzugehen.Herz hält diese Vorwürfe für nicht nachvollziehbar. Er erinnerte an die Antwort auf eine Anfrage im Bundestag aus dem Jahr 2012, die ganz deutlich ergeben habe, dass der Anteil der Reserveantibiotika an der insgesamt in der Tierhaltung eingesetzten Antibiotikamenge unter 1 % liege. Heute arbeiteten die Landwirte längst gemeinsam mit den Veterinären daran, die Tiergesundheit zu verbessern und den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung weiter zu reduzieren, um die Bildung von Resistenzen einzuschränken, betonte der Agrarsprecher. Es gebe bereits ausreichend strenge Kontrollen, die einem Missbrauch vorbeugten. Eine Reglementierung der Abgabe, wie sie von Müller gefordert werde, gehe hingegen an der Praxis vorbei. Klares Ziel müsse es sein, den Einsatz von Antibiotika auf das notwendige Maß zu begrenzen, und zwar in allen Bereichen, bei den Nutz- und den Haustieren und auch beim Menschen.  (AgE)