Fünf Fragen zu MRSA

Der Krankenhauskeim MRSA ist ein Albtraum. SUS beantwortet fünf Fragen, die sich Schweinehalter in diesem Zusammenhang häufig stellen.

Frage 1: Was ist MRSA?
MRSA steht für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (S. aureus). Dieses Bakterium hat eine Resistenz gegen das Antibiotikum Methicillin erworben.

Frage 2: Welche Risiken bergen MRSA?
Generell können S. aureus Wundinfektionen, Abszesse, Blutvergiftungen oder Lungenentzündungen verursachen, wenn das Bakterium über Hautverletzungen in tiefere Gewebeschichten oder bei einer Narkose von der Nase in die Lunge dringt. Diese Infektionen sind normalerweise antibiotisch zu behandeln. Kritisch wird es jedoch bei einer MRSA-Infektion. In diesen Fällen müssen spezielle Antibiotika eingesetzt werden. Hierfür gibt es Reserve-Antibiotika, die nicht im Tierbereich zugelassen sind. Um eine Verschleppung im Krankenhaus zu verhindern, werden besondere Hygienemaßnahmen durchgeführt.
Frage 3: Wie wird MRSA übertragen?
Grundsätzlich verbreitet sich MRSA durch direkten Kontakt, aber auch mit Staub über die Luft. Darum findet man MRSA verstärkt im Nasenvorhof. Durch den Verzehr von Fleisch erfolgt keine Übertragung, sondern allenfalls durch mangelnde Hygiene bei der Zubereitung von Fleisch, das mit MRSA besiedelt ist.
Die Verbreitung der MRSA kann über Tierkontakt sowohl von Bucht zu Bucht als auch von Betrieb zu Betrieb erfolgen. Zudem besteht die Möglichkeit der Übertragung vom Tier auf das Stallpersonal und umgekehrt. Auch im Schlachtbetrieb kann bei lückenhafter Hygiene eine Verbreitung erfolgen.

Frage 4: Warum höheres Risiko durch Antibiotika?
Bei entsprechenden Antibiotika-Gaben werden alle Bakterien außer MRSA abgetötet. So erhalten die resistenten Keime hervorragende Bedingungen für eine konkurrenzlose Vermehrung. Das gilt für die Tiermedizin genauso wie für die Humanmedizin.Deshalb ist ein gutes Gesundheitsmanagement so wichtig: Gesunde Menschen und Tiere benötigen keine Antibiotika-Behandlungen und bieten schlechte Lebensbedingungen für  Krankheitserreger wie MRSA.

Frage 5: Was können Schweinehalter tun? 
Aufgrund der relativ starken Verbreitung des Erregers in Tierbeständen ist die Vorsorge, Bekämpfung oder Eliminierung von MRSA nur begrenzt möglich. Wichtigste Maßnahme ist die Sicherung der Tiergesundheit durch den Einkauf gesunder Tiere, Impfprophylaxe, Stress-
vermeidung und Rein-Raus-Verfahren.Zum Schutz des Tierbestandes sowie des Betreuungspersonals sind zudem wichtige Hygieneregeln einzuhalten. Dazu zählen der Kleidungswechsel genauso wie die Reinigung und Desinfektion der Hände vor Betreten und Verlassen des Stalles.
Vor einer OP im Krankenhaus sollten Schweinehalter einen MRSA-Test und ggfs. eine mehrtätige Sanierungstherapie durchführen, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Weitere Einzelheiten im Internet unter www.mrsa-net.eu