Grundwasser: Tierarzneimittel keine Gefahr

Eine Gefahr, dass Tierarzneimittelwirkstoffe, die über die Ausbringung von Gülle auf die Felder gelangt sind, in das Grundwasser gelangen, besteht nach einer neuen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) nicht. Auch unter besonders ungünstigen Standortbedingungen gelangten die Medikamente nur selten ins oberflächennahe Grundwasser, berichtete das UBA vergangene Woche in Berlin. Dennoch empfahl das UBA, dass aus Vorsorgegründen der Grenzwert für Pflanzenschutzmittelwirkstoffe von 0,1 µg pro Liter im Grundwasser auch auf Tierarzneimittel übertragen werde. Bei Überschreitungen hätten die Länder so eine Rechtsgrundlage für adäquate Maßnahmen, um das Grundwasser zu schützen. Im Einzelfall denkbar sei etwa, mit der Gülleausbringung zu warten, ganz auf sie zu verzichten oder mit Mineraldünger zu düngen. Für die Studie wurden laut Umweltbundesamt in den Jahren 2012 und 2013 an 48 Messstellen in vier Bundesländern jeweils mindestens zweimal Grundwasserproben auf 23 Wirkstoffe untersucht. Bei 39 Messstellen seien keinerlei Wirkstoffe entdeckt worden; bei sieben Messstellen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen habe man allerdings Sulfonamide gefunden. Die Werte waren dem UBA zufolge mit maximal 11 ng/l allerdings sehr gering, denn der Grenzwert für Pflanzenschutzmittelwirkstoffe im Grundwasser liege mit 0,1 µg/l oder 100 ng/l zehn Mal höher.In der Studie wurde bewusst ein „Worst-case-Szenario“ angenommen und Messstellen ausgewählt habe, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Grundwasserkontamination durch Antibiotika besonders hoch sei. AgE