Holländer haben Antibiotikaverbrauch weiter gedrosselt

In den Niederlanden ist das politische Ziel, den Antibiotikaeinsatz in der Tierproduktion im Zeitraum von 2009 bis 2011 um 20 % zu verringern, deutlich übertroffen worden. Dies behauptet zumindest das Landbauökonomische Institut (LEI) der Universität Wageningen, das sich dabei auf Ergebnisse einer eigenen Untersuchung stützt. Der wissenschaftlichen Studie zufolge wurden im vergangenen Jahr in den Niederlanden 338 t Antibiotika für therapeutische Zwecke verkauft; das waren 32 % weniger als im Jahr 2009 mit 495 t. Im Vergleich zu 2007, dem Jahr mit den bisher höchsten Antibiotikaumsätzen, belief sich der Rückgang sogar auf 40 %. Dieser Befund steht allerdings klar im Widerspruch zu jüngsten Kontrollergebnissen der niederländischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (NVWA), die einen zu hohen Antibiotikaeinsatz festgestellt hatte. Daraufhin hatte die Hager Regierung angekündigt, die Regeln für den Einsatz des Medikaments zu verschärfen.Laut LEI sank der Antibiotikaeinsatz seit 2009 jedoch bei allen Tierarten mit Ausnahme der Milchkühe. Bei Schweinen und Geflügel ging die durchschnittlich verabreichte Menge mit einem Minus von rund 50 % besonders deutlich zurück. Nach Berechnungen der Wageninger Wissenschaftler, die neben der Auswertung offizieller Quellen zusätzlich auf Daten eines eigenen Betriebspanels beruhen, bekam 2011 ein niederländisches Schwein in seinem 191-tägigen Leben im Schnitt an 16 Tagen eine Dosis Antibiotika; vor zwei Jahren war es etwa doppelt soviel gewesen. (AgE)