MRSA-Wette: Emsländer Landwirte melden Sieg

Landwirte tragen nicht häufiger die multiresistenten Krankenhauskeime in sich als andere Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung eines Tests, den die Erzeugergemeinschaft (EZG) für Qualitätsvieh Hümmling organisierte. Vor zwei Wochen haben sich 355 Personen am Rande der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung beproben lassen. 

Wie EZG-Vorstandsvorsitzender Heinz-Joachim Schmitz bei der Vorstellung der Testergebnisse erläuterte, kam der als Krankenhauskeim bekannte Typ HA-MRSA in einer Häufigkeit von 0,56 Prozent vor. Im Durchschnitt seien ein Prozent der Bevölkerung Träger dieses Keims, sagte Schmitz unter Verweis auf Angaben des Robert-Koch-Instituts. „Damit liegen wir deutlich unter dem Schnitt. Die Bauern wurden allerdings auch auf multiresistente Keime aus der Nutztierhaltung untersucht. Den sogenannten laMRSA-Keim tragen demnach 38 % der Beprobten. Die meisten der teilnehmenden Landwirte haben täglich Kontakt mit Tieren.

Der Test ist Teil einer Wette zwischen der EZG und Maststall-Gegnern.Diese behaupteten, dass von den Ställen eine Gefahr für die Anwohner ausgehe. „Wir haben die Wette gewonnen – und zwar eindeutig“, sagte EZG-Geschäftsführer Bernd Terhalle. Sein Wettgegner, Hermann-Josef Schomakers von der Anwohnerinitiative Nordhümmling, sieht das hingegen völlig anders. „Wir sind von der EZG gelinkt worden. Wir haben nie um Krankenhauskeime gewettet. So konnten wir doch nur verlieren“, sagte Schomakers auf Anfrage der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).

Dass der Massentest keinen wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, spielt für die Erzeugergemeinschaft keine Rolle. Ihr geht es nach den Worten ihrer Führungsspitze um einen Beitrag zur Aufklärung und Versachlichung der Diskussion mit größtmöglicher Offenheit und Transparenz. „Wir wollen nichts verharmlosen, sondern offensiv damit umgehen“, sagte EZG-Aufsichtsratsvorsitzender Gerd Lüken.