Mit mehr Hygiene gegen MRSA-Keime?

Eine Studie der Universität Bonn beschreibt, wie durch umfassende Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen multiresistente Bakterien vollständig aus einem Schweinebetrieb entfernt werden konnten. In einer früheren Untersuchung hatten die Forscher bei jedem fünften Schwein Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) sowie bei 30 % der Tieren Extended Spectrum-B-Lactamase-bildende Enterobakterien (ESBL-E) nachgewiesen. 
In der Studie wurden die Stallungen des Landwirtes kernsaniert und teilweise durch Neubauten ergänzt. Diese Maßnahmen wurden von einem mehrstufigen Desinfektionsverfahren begleitet. Zudem hatte der Landwirt zuvor wegen einer Betriebsumstellung den gesamten Tierbestand schlachten lassen und danach neu aufgebaut. Die neu erworbenen Tiere wurden stichprobenartig getestet, um das Einschleppen neuer resistenter Bakterien zu verhindern. 
Die Maßnahmen seien erfolgreich gewesen, so Dr. Ricarda Schmithausen von der Universität Bonn. „Noch heute - zwei Jahre nach der Sanierung - ist der Betrieb ESBL-frei. Bei den MRSA sieht es leider anders aus: Hier konnte der Keim schon nach zwei Tagen wieder nachgewiesen werden.“ Trotzdem habe sich der Gesundheitszustand des Bestands deutlich verbessert. Das Ausbreitungs-Risiko von MRSA und ESBL-E lasse sich durch eine Kombination mehrerer Maßnahmen zwar minimieren, aber nicht auf Null senken. „Krankenhäuser und Tierbetriebe haben an vielen Punkten mit vergleichbaren Problemen zu kämpfen“, so Schmithausen weiter. Quelle: Universität Bonn