Polen: Veterinärbehörden schließen Firmen der Fleischbranche

Als Reaktion auf die Fleischskandale der vergangenen Wochen, hat die polnische Veterinäraufsicht jetzt 19 Unternehmen aus der Fleischbranche vorübergehend oder ganz geschlossen; in 20 Fällen wurde Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt. Dies teilte das Oberste Veterinär-Inspektorat nach der Überprüfung von 827 Firmen mit. Die Überprüfungen bildeten laut Aussage der Behörde den Auftakt zur sogenannten „Null-Toleranz-Aktion“. Insgesamt sollen mehrere tausend Firmen kontrolliert werden.Unter den jetzt geschlossenen Betrieben waren acht Schlachthöfe, ein Kühlhaus und acht Tierhandelsfirmen. Weitere 53 Unternehmen wurden mit einem Bußgeld belegt. Zu den festgestellten Mängeln machte die Veterinäraufsicht keine Angaben. Der Oberste Veterinärarzt Dr. Janusz Zwiazek teilte gegenüber der Nachrichtenagentur PAP mit, dass die Behörde jetzt härter durchgreife als früher. „Bisher haben wir es bei kleineren Unregelmäßigkeiten, etwa beim Fehlen von Dokumenten, bei einer Ermahnung belassen, aber jetzt wollen wir alle Regelverstöße eliminieren“, kündigte er an. Ein besonders großes Echo hatte in Polen der Fall eines Schlachtbetriebs im Bezirk Lodz hervorgerufen, der illegal kranke Tiere aufgekauft hatte und auf dessen Gelände 90 t Fleisch gefunden worden waren, für das keinerlei veterinärmedizinische Dokumentation vorlag. (AgE)