Verbraucher sehen Nutztier-Medikation kritisch

Fast zwei Drittel der EU-Bürger kennen die positiven Effekte, die eine medizinische Behandlung von Nutztieren mit sich bringt, nicht. 72 % der Befragten glauben zudem nicht, dass die verabreichten Medikamente zur Lebensmittelsicherheit beitragen. Das geht aus einer aktuellen Befragung im Auftrag des EU-Dachverbandes der Tiergesundheitsindustrie (IFAH) hervor.
Eine deutliche Lücke klafft laut IFAH-Angaben auch zwischen der Einschätzung des Medikamentenschutzes für Haus- und Nutztiere. Zwei Drittel der Bürger hielten es für richtig, wenn Haustiere ebenso regelmäßig mit Impfstoffen versorgt würden wie Kinder. Bei Nutztieren sei nur jeder zweite dieser Ansicht gewesen. Insgesamt 65 % der Befragten räumten Haustieren dasselbe Recht auf Medikation wie bei Menschen ein; mit Blick auf den landwirtschaftlichen Bereich befürworteten dies nur 59 %. So gehen auch 53 % der Befragten von einem positiven Effekt auf Tiere im Privathaushalt aus, bei Nutztieren sind es nur 40 % gewesen.Der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) sieht in den Ergebnissen einen deutlichen Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung. BfT-Geschäftsführerin Dr. Sabine Schüller rief dazu auf, das Bewusstsein über die Vorteile von Tierarzneimitteln und deren verantwortungsvolle Nutzung zu stärken. „Wir müssen durch faktenbasierte Kampagnen verdeutlichen, warum Tierarzneimittel benötigt werden und was gesunde Tiere für die Gesellschaft als Ganzes bedeuten.“ AgE